Ins Gewerbegebiet kommt man wieder aus beiden Richtungen. Das trägt laut Bürgermeister Hagen Zuber zur Entspannung bei. Foto: Orths
Von Friedemann Orths
Zuzenhausen. Sie wurde angekündigt, Umleitungen wurden ausgeschildert, doch geholfen hat’s zunächst relativ wenig: Die Sperrung der Bundesstraße B45 zwischen Zuzenhausen und Meckesheim hat so manchen Auto- und vor allem Lkw-Fahrer überrascht – die Leidtragenden sind die Anwohner. Wie bereits berichtet, mussten während der Vollsperrung aufgrund der Sanierung der Straße vom Ortsausgang bis zum Abzweig ins Gewerbegebiet täglich zahlreiche Lkw – ein genervter Bürger spricht von 50 – mühsam in der Hauptstraße oder im Wohngebiet wenden.
Reifenspuren an der Einmündung zum Birkenweg oder ein demoliertes Geländer an der Gaststätte "Bierbrunnen" zeugen von dem Chaos, das zeitweise über das Kraichgaudorf hereinbrach. Auch von längeren Staus im Ort ist die Rede. Seit vergangenem Mittwoch ist zumindest die Vollsperrung aufgehoben. Bauabschnitt zwei von drei hat begonnen, und die B45 ist aus Richtung Meckesheim wieder befahrbar.
Bürgermeister Hagen Zuber zieht ein erstes vorsichtiges Fazit, ist "froh, dass die Teilöffnung da ist" und zumindest das Gewerbegebiet wieder aus beiden Richtungen angefahren werden kann. "Immer brauchst du das nicht", sagt er scherzhaft zu der Situation. So stehen nämlich auch keine Sattelzüge mehr plötzlich vor einer gesperrten Straße und müssen komplizierte Wendemanöver vollbringen.
"Das trägt zur Entspannung bei", sagt er. Auch der Bürgermeister weiß, dass die erste Woche eine Herausforderung für alle war. Er findet aber auch, dass man sie "ordentlich gemeistert" hat. Dass Autofahrer Absperrungen wegschieben oder Feldwege nutzen, auf denen sie eigentlich nicht fahren dürfen, könne die Gemeinde eben nicht ganz verhindern. Und klar sei auch: "Bei so einer Baustelle gibt’s immer Ärger."
Hier habe man aber schnell Rücksprache mit dem zuständigen Sinsheimer Ordnungsamt gehalten und darum gebeten, dass die Polizei kontrolliert. Auch Zuber selbst sei in den ersten Tagen "ein, zwei, drei Mal" täglich vor Ort gewesen, um sich die Situation anzuschauen. Alles zu kontrollieren, sei aber unmöglich. Die Zusammenarbeit mit der Sinsheimer Behörde habe aber sehr gut geklappt, lobt Zuber. Auch habe er "viele, viele Gespräche führen müssen", sei sogar nach Feierabend beim Joggen im Wald auf die Situation angesprochen worden. Aber "wenn man den Leuten erklärt, warum das so ist, ist Verständnis da", sagt Zuber.
Verantwortlich für die Baustelle ist das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP), hier habe man bei Problemen gleich Bescheid gegeben. So hätten Mitarbeiter der Baufirma einmal vergessen, die Sperrgitter wieder vollständig zurückzuschieben, und sofort seien mehrere Autos durch die voll gesperrte Baustelle gefahren, berichtet Zuber. Das RP habe auch versichert, dass man im Zeitplan liege, was sich durch die pünktliche Öffnung des Abschnitts bis zum Gewerbegebiet am Mittwoch auch bestätigt habe.
Jetzt hofft der Bürgermeister, dass man die "teilweise noch sehr große Herausforderung" bis zur geplanten Fertigstellung der Baustelle am 23. September gut bewältigen kann. Man habe sich "größte Mühe gegeben, dass es so reibungslos wie möglich ist", betont Zuber. Und: "Es ist bald vorbei."