Die „Würzburger Jazz Connection“ um den Waibstadter Dirk Rumig (links) begeisterte das Publikum beim Open-Air-Konzert des Turnvereins am Freitagabend, das auch online übertragen wurde. Foto: Christian Laier
Waibstadt. (cla) Jazzmusik lag in der Luft beim Online-Konzert des Turnvereins am Freitagabend. Zum ersten Mal fand ein Konzert dieser Reihe unter freiem Himmel in einem privaten Hof in der Altstadt mit begrenzter Gästezahl statt.
Schon beim ersten Titel des Abends, dem harmonischen "Strasbourg St. Denis" von Roy Hargrove, klatschten die Zuhörer im Rhythmus der Musik mit, während sich der Waibstadter Lokalmatador Dirk Rumig am Saxofon und Christoph Lewandowski an der Trompete freudig mit Soli duellierten. Der Song "Blue Bossa" von Kenny Dorham rückte die Rhythmusgruppe um den Sinsheimer Schlagzeuger Thomas Zimmermann, Simon Ort am Kontrabass und Joe Krieg an der Gitarre in den Vordergrund. Diese drei Musiker bildeten während des Konzertes unter dem Motto "Hot Salsa Music" das musikalische Grundgerüst der "Würzburger Jazz Connection", die in dieser Besetzung zum ersten Mal zu Gast in Waibstadt war. Seit dem Studium in der Jazzabteilung der Hochschule für Musik Würzburg sind die Musiker einander künstlerisch sowie freundschaftlich verbunden.
Mit "Sing a Song of Song" von Kenny Garrett bewies Lewandowski am Flügelhorn, wie zärtlich dieses gespielt werden kann. Der "Work Song" von Nat Adderley, der Lewandowski an der Trompete alles abverlangte und Joe Krieg an der Gitarre ebenfalls in den Mittelpunkt rückte, ließ es dann so richtig grooven, während nach und nach die Dunkelheit einbrach und Jazzclub-Atmosphäre entstand. Das rund einstündige Konzert endete zu den Klängen von "Caravan" von Duke Ellington, und Dirk Rumig bewies zum letzten Mal an diesem Abend, dass er im ständigen Wechsel die Charakteristik mehrerer Saxofone und Flöten auf höchstem Niveau virtuos in die Stücke einfließen lassen kann.
"Diese Offenheit hier war der Wahnsinn", freute sich Simon Ort nach dem Konzert. "In Waibstadt zu spielen, das sind immer Abende, die besonders sind und in Erinnerung bleiben", fand Christoph Lewandowski. Besonders im Mittelpunkt stand natürlich der Ur-Waibstadter Dirk Rumig, der sich über das Open-Air-Konzert in der Heimat freute: "Daheim vor einem so begeisterungsfähigen Publikum spielen zu dürfen, ist einfach grandios. Das ist was ganz Besonderes, vor allem in einer Zeit, in der man als Profi-Musiker nicht so viele Auftritte hat."
Das Publikum zeigte mit lang anhaltendem Applaus, dass es den musikalischen Leckerbissen für Jazzfreunde genossen hatte. Auch den Zuhörern im Internet schien es gut gefallen zu haben. Auf Facebook schickten sie immer wieder Herzchen durchs Bild und kommentierten das Konzert lobend mit den Worten "Super" oder "Klasse".