Sinsheim-Steinsfurt. (ri) Viele kannten ihn als Mitgründer der Pfadfinder in Rohrbach und Steinsfurt, als großen Förderer von Projekten in Afrika, aber auch als örtlichen Handwerker. Nach langer und schwerer Krankheit ist Glasermeister Heinz Eiermann im Alter von 72 Jahren gestorben.
Eiermann war Chef des ehemaligen Steinsfurter Familienbetriebs H. u. W. Eiermann & Co GmbH Fenster – Haustüren-Wintergärten, den er in dritter Generation 40 Jahre lang erfolgreich geleitet hatte. Mit der frühzeitigen Spezialisierung auf Fensterbau und -montage belegte das Familienunternehmen in der Region und darüber hinaus eine Nische auf dem umkämpften Markt. Gelernt hatte Eiermann seinen Beruf im elterlichen Betrieb. Die Meisterprüfung legte er 1982 ab. Viele Jahre war er stellvertretender Innungsmeister der Glaserinnung.
Ehrenamtlich war der Verstorbene über Jahrzehnte hinweg in der katholischen Kirchengemeinde St. Peter Steinsfurt tätig. So war er Gründungsmitglied und langjähriger Stammesvorstand des Pfadfinderstamms "Dom Helder Camara" Rohrbach/Steinsfurt. Über 25 Jahre war er Kommunionhelfer bei Gottesdiensten. Gemeinsam mit seiner Frau war er Motor des "Katumba-Kreises", eines Zusammenschlusses von Gemeindemitgliedern zur Unterstützung der Partnergemeinde Katumba in Tansania. Katumba ist eine Flüchtlingssiedlung, die infolge des Bürgerkriegs in Burundi entstand – auf einer Fläche so groß wie der Rhein-Neckar-Kreis. Rund 40.000 Euro sammelte der Katumba-Kreis für kirchliche Entwicklungsprojekte. Wiederholt überzeugte sich Heinz Eiermann mit einer Delegation vor Ort von der Wirkung der Unterstützung aus Steinsfurt. Die Pflege der dabei entstandenen Freundschaften, insbesondere zu Pfarrer Willy Tangi, und die Anteilnahme an der Entwicklung der über zehn Pfarreien von Katumba waren Eiermann bis zuletzt Herzensanliegen.