„Zeit für schnelles Internet“ steht auf dem Banner in der Dührener Straße. Dort wurde jetzt der Breitbandausbau symbolisch eingeleitet. Foto: Tim Kegel
Sinsheim. (tk) Herausforderungen sind die Querungen zweier verkehrsintensiver Bereiche: der Neulandstraße und der Dührener Straße. Ans schnelle Internet des Zweckverbands "Fibernet" angebunden werden sollen in den kommenden Monaten die größeren Industrie- und Gewerbegebiete im Südosten und Nordwesten der Stadt.
Es geht um die Gebiete Breite Seite, Lange Straße, Neulandstraße, In der Au und Süd mit ihren insgesamt etwa 200 Betrieben und Unternehmen: Neulandstraße, Breite Seite und "Au" liegen entlang der wichtigen Verkehrsachsen. Tausende Fahrzeuge rollen hier täglich durch. Trotzdem sei dies relativ unproblematisch heißt es bei der Baufirma Schuler aus Mosbach, die auch die Glasfaser-Trassen in den Bergdörfern verlegt hat. Die Querung der Dührener Straße werde "in Nachtarbeit erledigt". Der überwiegende Teil der Arbeiten betreffe "die Gehwege"; allerdings werde man um die eine oder andere Ampelregelung nicht herumkommen. Bis Frühjahr 2021 will man die Arbeiten erledigt haben; als Termin der Fertigstellung ist der März ins Auge gefasst.
Die Mosbacher verrichten bis dahin rund 6000 Meter Tiefbauarbeiten im Nordwesten. Im südlichen Teilgebiet auf rund 4500 Metern kommt eine Darmstädter Bietergemeinschaft zum Zug, die Aytac- und Furkan-Bau GmbH. "Etwas über 80 Prozent" der Betriebe lassen sich nach Zweckverbands-Angaben an das gigabitfähige Glasfasernetz anschließen.
Offiziell begonnen hat die Planung am Montag bei einem Treffen der Beteiligten. Dem symbolischen Spatenstich angeschlossen hat sich eine Begehung der Gebiete. Vor Ort war auch Jannis Haack, Leiter des Stuttgarter Regionalbüros von "atene kom"; das Berliner Unternehmen begleitet den öffentlichen Sektor bei der Projektentwicklung und verwaltet unter anderem die Gelder aus der Infrastruktur- und Regionalförderung. Rund 1,96 Millionen Euro Bundes-, 1,57 Millionen Landes- und 400.000 Euro Eigenmittel fließen ins jetzige Projekt.
Der Ruf der Firmen nach schneller Datenübertragung war laut, weiß Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Die Corona-Krise führe Kommunen den Nachholbedarf zusätzlich vor Augen. Der schnelle Ausbau festige den Standort und bedeute Lebens- und Arbeitsqualität. 14 Gewerbegebiete im ganzen Kreis will der Zweckverband versorgen, sagt dessen operativer Leiter Thomas Heusel. Der kommunale Zusammenschluss sieht sich als "gemeinsame Antwort auf das Marktversagen" privater Telekommunikationskonzerne im ländlichen Raum.