Sinsheim-Steinsfurt. (jubu) Gefühlt verlief alles sehr ruhig. Pärchenweise traten die Mitglieder der rumänischen Pfingstgemeinde beim Corona-Massentest am Spätnachmittag des Dienstags in den Raum, fünf Mitarbeiter des Gesundheitsamtes warteten maskiert. Mit Probestäbchen und Zetteln wurden sie der vielen Testpersonen Herr. Rund 180 Mitglieder waren aufgefordert worden, in kleinen Gruppen zu kommen, um sich testen zu lassen. Zuvor war der Covid-19-Test eines Mitglieds positiv ausgefallen. Wie die RNZ aus internen Kreisen erfuhr, soll es sich dabei um eine Ärztin aus dem Nordbadischen handeln. Nachdem das Testergebnis vorlag, wurden die Behörden und schließlich auch die rumänische Pfingstgemeinde in Steinsfurt informiert.
Ein Mitglied äußerte sich gegenüber der RNZ: "Wir sind vergangene Woche telefonisch verständigt worden, zur Testung zu erscheinen. Ich habe daraufhin meinen Chef informiert und gebeten, im Homeoffice arbeiten zu dürfen." Durch die Bank sehe man die Testung locker, eine gewisse Grundsorge sei aber vorhanden. Man wisse nicht genau, ob es während der Ansteckungszeit zu Kontakten mit der Infizierten gekommen ist. Das Ergebnis des Tests soll am Donnerstag vorliegen, teilte eine Kreissprecherin mit.
Update: Mittwoch, 29. Juli 2020, 19 Uhr
Von Christian Beck
Sinsheim-Steinsfurt. Rund 180 Personen sollen am Dienstag getestet werden, ob sie mit dem Corona-Virus infiziert sind. Es handelt sich dabei um Mitglieder der rumänischen Pfingstgemeinde "Maranta" in Steinsfurt. Hintergrund des Massentests ist eine Person, die positiv auf Covid-19 getestet wurde und mit der Kirchengemeinde in Beziehung steht.
"Der Fall ist bei uns seit dem 22. Juli bekannt. Die weiteren Ermittlungen, die schließlich auf die rumänische Gemeinde führten, waren am 23. Juli abgeschlossen", teilt eine Pressesprecherin des Landratsamtes auf RNZ-Nachfrage mit. Da es vor Kurzem in einer anderen baden-württembergischen Großstadt mehrere Infektionen von Personen der dortigen rumänischen Gemeinde gegeben hat, haben die Verantwortlichen der Steinsfurter Gemeinde sich auf freiwilliger Basis entschlossen, vorerst keine Gottesdienste mehr zu feiern, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Nach Auskunft der Gemeindemitglieder habe die letzte Veranstaltung entweder am 11. oder 14. Juli stattgefunden. Ein Mitglied der Gemeinde erklärte auf RNZ-Nachfrage: "Seit 15. Juli ist zu."
Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Gemeindemitglieder deshalb Gottesdienste von Gemeinden in der Umgebung besucht haben, teilt das Landratsamt mit. "Unser Gesundheitsamt hat sich daher in Absprache mit der Stadt Sinsheim für eine Flächentestung entschieden, um ein mögliches größeres Infektionsgeschehen auszuschließen", erklärt die für Ordnung und Gesundheit zuständige Dezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, Doreen Kuss. Die Liste der zu testenden Personen habe die Gemeinde selbst zusammengestellt.
Die Tests werde das Team der Flächentestung vornehmen. Es bestehe aus drei Ärzten und insgesamt fünf bis sechs Personen. Diese nehmen Abstriche. "Die Testergebnisse sollten nach maximal 48 Stunden vorliegen", erklärt die Pressesprecherin des Landratsamtes. Sobald dies der Fall sei, gebe sie das Gesundheitsamt bekannt.
Das Vorhaben soll ähnlich ablaufen wie in Heddesheim: Dort hat das Gesundheitsamt am 16. Juli rund 350 Mitarbeiter des Edeka-Frischelagers auf Corona getestet. Dabei und bei Flächentests in den Alten- und Pflegeheimen hätte das Team Erfahrung sammeln können. "Wir erwarten keine Besonderheiten bei dieser Testung", teilt die Pressesprecherin mit.
Die Tests werden nicht im Krankenhaus gemacht. Dies komme nicht in Frage, erklärte GRN-Pressesprecherin Frauke Sievers. Es sei nicht sinnvoll, eine solch große Gruppe mit Personen, die möglicherweise an Covid-19 erkrankt sind, ins Klinikum zu holen. Wie die RNZ erfuhr, sollen die Personen in den Räumen der Kirchengemeinde getestet werden. Ob die rund 180 Personen allesamt am Dienstag zum Test erscheinen, darf bezweifelt werden. Dem Vernehmen nach sind einige Mitglieder der rumänischen Gemeinde für den Sommerurlaub bereits in ihr Heimatland gereist.
Gläubige der Gemeinde kommen nicht nur aus Sinsheim, sondern auch aus umliegenden Dörfern und Städten nach Steinsfurt. Ein Mitglied der Gemeinde, mit dem die RNZ sprach, gab an, momentan das Haus nicht zu verlassen. Das Landratsamt hat den Verdachtsfällen empfohlen, die sozialen Kontakte auf ein mögliches Minimum zu reduzieren. Personen mit Symptomen sollten sich umgehend beim Gesundheitsamt melden und würden vorab in den Testzentren der GRN in Sinsheim oder in Schwetzingen getestet.
Update: Montag, 27. Juli 2020, 19.45 Uhr
Sinsheim. (RNZ/mare) Im Umfeld der rumänischen Gemeinde in Sinsheim gibt es einen positiven Corona-Fall. Das teilt das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis mit. Deshalb wird es am Dienstag einen Flächentest mit rund 180 Personen geben.
Hintergrund ist der Fall einer positiv getesteten Person mit Beziehungen zur rumänischen Gemeinde in Sinsheim. Nachdem es vor Kurzem in einer anderen baden-württembergischen Großstadt mehrere Infektionen von Personen der dortigen rumänischen Gemeinde gegeben hat, haben die dortigen Verantwortlichen sich auf freiwilliger Basis entschlossen, vorerst keine Gottesdienste mehr durchzuführen.
Aufgrund dieser Tatsache kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass Gemeindemitglieder deshalb Gottesdienste von Gemeinden in der Umgebung besucht haben. "Unser Gesundheitsamt hat sich daher in Absprache mit der Stadt Sinsheim für eine Flächentestung entschieden, um ein mögliches größeres Infektionsgeschehen auszuschließen", erklärt die für Ordnung und Gesundheit zuständige Dezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, Doreen Kuss.
Sobald die Ergebnisse der Flächentestung vollständig vorliegen, werden sie durch das Gesundheitsamt bekanntgegeben.