Noch tropft es an manchen Stellen durch die frisch eingebaute Holzdecke. Das Dach der neuen Sporthalle soll in den nächsten Tagen abgedichtet und die Fensterfront eingebaut werden, sodass im November der Innenausbau starten kann. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Von Falk-Stéphane Dezort
Siegelsbach. Der Rohbau steht, und das Dach ist drauf: Die Arbeiten an der neuen Sporthalle in der 1600-Einwohner-Gemeinde schreiten planmäßig und ohne weitere Zwischenfälle voran. Vom aktuellen Stand des Großprojekts konnten sich jetzt die Mitglieder des Gemeinderats selbst ein Bild machen. "Es ist nicht unbedingt die Zeit, Feste zu feiern", sagte Bürgermeister Tobias Haucap zur Begrüßung. Dennoch wolle man die Zeit nutzen, um den Entscheidungsträgern die Baustelle zu zeigen. "Es ist eine spannende Zeit. Ich freue mich auf die Einweihung. Wir werden sicher unsere Freude an der Halle haben." Zur Besichtigung hatte der Rathauschef auch die beiden Architekten Hardy Gloss und Erhard Caspari eingeladen, die über die Anlage führten.
"Wir liegen total im Plan", sagt Caspari. Die zwei bis drei Wochen, die man zu Beginn der Corona-Krise verloren hatte, habe man nahezu komplett aufholen können. Im März hatte man noch Bedenken gehabt, ob die Arbeiten problemlos weitergeführt werden können, unter anderem weil die beauftragte Rohbaufirma für manche Arbeiten im Normalfall Subunternehmen mit osteuropäischen Handwerkern engagiert. "Da mussten sie ein wenig umdisponieren", sagt Caspari. Zuvor hatte schon eine Regenperiode während der geplanten Erdarbeiten für Verzögerungen gesorgt.
Nun wurde vor rund einer Woche der zweite Abschnitt der Rohbauarbeiten abgeschlossen. Mit einer Bitumenlage wurde das Holzdach notabgedichtet, damit es nicht nass wird. In den kommenden zwei Wochen sollen kleinere Holzarbeiten folgen. Ebenso werden die Wärmedämmung und die Dachhaut eingebaut. Anschließend werden noch die Shed-Oberlichter installiert. In den nächsten drei bis vier Wochen soll auch die neue Fensterfront eingebaut werden. Und schon jetzt lässt sich erkennen, dass es in der Halle viel heller sein wird. Besonders "die Oberlichter sorgen für eine schöne Lichtstimmung", sagt Haucap.
Nachdem der Rohbau abgedichtet ist, kann der Innenausbau starten. Wie Caspari erklärt, werden dann zunächst die Leitungen für die künftigen Heizungen und Sanitäranlagen verlegt. Parallel dazu starten auch die Arbeiten an der Holzfassade.
Dann rückt der örtliche Unternehmer und Gemeinderat Bernd Widmann mit seiner Holzbaufirma in den Fokus. Denn bei der Vergabe konnte er sich diesen Auftrag sichern und so auch handwerklich einen Teil zum Gelingen des größten Bauprojekts in der jüngeren Geschichte Siegelsbachs beitragen. "Als ortsansässige Firma versucht man immer, bei Ausschreibungen im Ort auch ein Angebot abzugeben", sagt Widmann. "Es freut mich sehr, dass wir die Fassade einbauen." Er hatte sich auch um die aktuellen Holzarbeiten am Dach beworben, legte bei der Submission aber nicht das wirtschaftlichste Angebot vor, sodass er in diesem Fall leer ausging.
Die Verkleidung der Halle besteht künftig aus vorvergrauten Elementen aus Weißtanne. "Sie werden extra für die Halle produziert", betont der Zimmermann. "Bis Ende des Jahres soll das Äußere der Halle weitgehend fertig sein", sagt Caspari. Widmann sieht darin kein Problem, denn er ist bei seiner Arbeit nicht zwingend vom Wetter abhängig: Die Fassadenelemente werden in der firmeneigenen Halle vorproduziert und müssen dann nur noch an den Neubau montiert werden. 10.800 laufende Meter Fassade in 4,5 mal 4,5 Zentimeter großen Einzelteilen ergeben in Zukunft das äußere Erscheinungsbild des – Stand jetzt – 3,2 Millionen Euro teuren Projekts. Die Fertigstellung der Sporthalle, die mit 291.000 Euro aus der Sportstättenförderung bezuschusst wird, ist nach wie vor für Juli oder August 2021 vorgesehen.
Die Rohbau-Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Bis Jahresende soll die Holzfassade fertig montiert sein. Foto: Falk-Stéphane Dezort