Der Supermarkt in der Neckarbischofsheimer Von-Hindenburg-Straße könnte nach dessen geplanter Erweiterung auch so wie der Angelbachtaler Netto-Markt in der Wilhelmstraße aussehen. Foto: Friedemann Orths/Tim Kegel
Von Friedemann Orths
Neckarbischofsheim. Bald sollen die Neckarbischofsheimer besser einkaufen können. Denn: Der Netto-Markt in der Von-Hindenburg-Straße soll vergrößert und erweitert werden. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung behandelte das Gremium die Baumaßnahmen im Stadtgebiet und hatte dazu einen Experten eingeladen.
Stadtplaner und Architekt Lars Petri von der "BIT Architekten GmbH" erläuterte vor den Bürgervertretern, dass man den Bebauungsplan für das rund 1,45 Hektar große Areal erweitern müsse. Früher stand hier die Stadthalle, heute befinden sich hier der ehemalige "Treff3000" und der Netto. Derzeit gebe es nämlich zwei Pläne, einen von 2008 und einen, der nach dem Abriss der Stadthalle 2016 erstellt wurde. Dieser ist nun aber auch hinfällig, da der geplante Bau eines Gebäudes mit Kindertagesstätte, Seniorenheim und Einzelhandel wieder verworfen wurde.
Jetzt will das Unternehmen Netto den bestehenden Markt erweitern. Er soll dann 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten und "für die Zukunft fit gemacht werden", wie Petri erklärte. Dafür seien die derzeitigen Planungen allerdings nicht zulässig, weshalb man die beiden bestehenden Pläne zu einem zusammenfügen müsse. Auf dem neuen Bebauungsplan für das Areal gebe es dann zwei Gebiete: den neuen, größeren Netto-Markt und einen Bereich für die geplante Seniorentagesstätte und den Kindergarten, der in den umgebauten "Treff" kommen soll. Hierfür habe man die Planungen "ein bisschen entrümpelt und vereinfacht", sonst sei der neue Bebauungsplan aber "fast gleich".
Wann der Erweiterungsumbau beginnt, wollte das Unternehmen noch nicht mitteilen. Man sei noch in der frühen Planung des Projekts. Foto: Friedemann Orths/Tim KegelDa in dem Gebiet noch 1000 Quadratmeter Gewerbefläche vom alten "Treff"-Supermarkt ausgewiesen sind, wollte Stadtrat Norbert Benz wissen, ob man diese Fläche dann "verliere", sich also kein anderer Markt mehr ansiedeln könne. Petri gab an, dass man diese Fläche "noch übrig" habe – allerdings müsste es ein Lebensmittelmarkt sein. Bürgermeisterin Tanja Grether beruhigte auch: Für das Areal habe man sich die Einzelhandelsfläche gesichert.
Stadtrat Walter Zeller hakte nach, wie es mit dem Lärmschutz im Hinblick auf die viel befahrene Von-Hindenburg-Straße aussehe, an der es künftig einen Kindergarten und eine Seniorentagesstätte geben soll: "Gut, die Alten hören vielleicht nicht mehr so gut wie ich", witzelte er, dennoch sei die Gegend ein "sensibler Bereich". Deshalb sprach er sich für eine Tempo-30-Begrenzung auf der Straße aus, denn im Bebauungsplan sind "passive Schallschutzmaßnahmen" vorgesehen. Grether sagte zur Tempobegrenzung: "Die Chance steigt jetzt natürlich", da es in Zukunft einen Kindergarten und die Tagespflege geben werde – alles Dinge, die die zuständige Verkehrsbehörde beachten müsse.
Der Gemeinderat stimmte schließlich geschlossen allen drei Punkten der Vorlage zu: der Aufstellung des neuen Bebauungsplans "Sondergebiet Einzelhandel/Gemeindebedarfsfläche", dem Planentwurf mit den Änderungen zu den bisherigen Plänen sowie der Offenlage und Bürgerbeteiligung.
Wann der Netto schließlich erweitert wird, steht noch nicht fest. Ob der einzige Supermarkt in der Stadt während des Umbaus geschlossen werden muss, und ob für die Bürger ein "Ersatz", zum Beispiel in Form einer mobilen Raumlösung angeboten werden wird, wollte eine Pressesprecherin des Unternehmens "aufgrund des frühen Planungsstandes" noch nicht mitteilen – ebenso wenig, wie der neue Markt und dessen Sortiment aussehen werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Gebäude ähnlich wie ein neuer "Standard"-Netto-Markt aussehen und aufgebaut sein wird. Ein solcher Supermarkt befindet sich beispielsweise in der Wilhelmstraße in Angelbachtal.