Zettel und Stift hat sie immer dabei, um Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt zu dokumentieren. Seit Ende Februar ist Manuela Fleck im "Ehrenamtlichen Naturschutzdienst" tätig und betreut das Gebiet um den Rauwiesensee. Foto: Christian Beck
Von Christian Beck
Sinsheim. Die Natur und deren Schutz lagen ihr schon immer am Herzen. Doch nun hat sich Manuela Fleck einen Traum erfüllt: Sie betreut für die Stadt Sinsheim ehrenamtlich das Naturschutzgebiet "Feuchtgebiete am Ilvesbach". Am 27. Februar wurde sie offiziell zum "Ehrenamtlichen Naturschutzdienst" berufen und unterstützt damit sechs weitere Naturschutzwarte im Sinsheimer Raum.
Ihre Aufgaben sind vielfältig: Bei ihren Rundgängen an Ilvesbach und Rauwiesensee weist sie Besucher auf Vorschriften hin und erklärt deren Sinn. So müssen zum Beispiel Hunde angeleint sein, um die selten gewordenen Bodenbrüter zu schützen. Dass es bei diesen Unterhaltungen so manchen Konflikt geben wird, dessen ist sie sich bewusst. "Es kommt aber immer darauf an, wie man mit den Leuten spricht", betont die gelernte Tischlerin. Sie will mit allen das offene Gespräch suchen - auch mit Landwirten, Jägern, den Mitgliedern des Angelvereins Steinsfurt, der den Rauwiesensee betreut. Also allen, die sich für die Natur interessieren und für deren Schutz miteingebunden werden müssen.
Das Wissen, das sie sich im Rahmen der Ausbildung angeeignet hat und nun weiter vertieft, möchte sie gerne weitergeben. Vor allem Kinder seien sehr interessiert, wenn es um Naturschutz gehe. Für die Zukunft kann sie sich gut vorstellen, Führungen anzubieten, um zu zeigen, was die Sinsheimer Natur zu bieten hat. So gibt es in den "Feuchtgebieten am Ilvesbach" neben Silberreihern zum Beispiel die Kuckuckslichtnelke, eine Pflanze mit prachtvoller rosaroter Blüte. "Die heißt so, weil sie mit dem Blühen anfängt, wenn der Kuckuck aus seinem Winterquartier kommt", erklärt sie.
Doch diese Schätze der Natur lassen sich nur erhalten, wenn sich alle an die Regeln halten. Und auch dafür möchte Manuela Fleck sensibilisieren. "Ich bin sehr gerechtigkeitsliebend und möchte, dass die Leute hier ein Feingefühl entwickeln", erklärt sie. Dass im Naturschutzgebiet mit dem Auto gefahren und Müll entsorgt wird, ärgert sie sichtlich. Wiederholte Verstöße darf sie ahnden, eine Marke und ein Ausweis berechtigen sie dazu.
Und auch einen Fotoapparat hat sie immer dabei, um Müllablagerungen oder umgestoßene Schilder ans Ordnungsamt oder die Untere Naturschutzbehörde zu melden. Doch Manuela Fleck gibt nicht nur weiter, sie packt auch selbst mit an: "Einen Sack zum Müll einsammeln habe ich immer dabei", berichtet sie. Vor allem nach Spielen in der nahegelegenen Rhein-Neckar-Arena fänden sich zahlreiche Plastikbecher rechts und links des Weges.
Doch sie und die weiteren Kräfte vom "Ehrenamtlichen Naturschutzdienst" kümmern sich um weit mehr als Müll: Ein Fernglas und etwas zum Notieren hat sie ebenfalls immer dabei. Denn sie möchte die Natur beobachten und Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt dokumentieren.
Info: Wer Interesse an diesem Thema hat, kann sich bei Manuela Fleck unter Telefon 0 72 61 / 8 62 87 76 oder per E-Mail unter fleckmanuela@googlemail.com melden.