Udo Peuker (2. von links) übergab den Renault und einen Scheck über 2000 Euro an Raffaele Guagliano (2. von rechts) von der Friedrich-Hecker-Schule. Foto: Berthold Jürriens
Sinsheim. (bju) Die Entwicklung hin zur Elektromobilität ist unumkehrbar, auch wenn die Verantwortlichen der Friedrich-Hecker-Schule (FHS) dem Verbrennungsmotor noch einige Jahrzehnte zugestehen, vielleicht auch noch länger. "Trotzdem ist es wichtig, dass wir in unseren Bereichen Mechanik und Elektronik die Auszubildenden auf die neuen Technologien und Herausforderungen vorbereiten", sagt Schulleiter Thomas Brunner, selbst Fahrer eines E-Fahrzeugs, bei der Einweihung des neuesten Zugangs im Fahrzeugpark für die praktische Ausbildung an der Schule.
Das erste reine Elektrofahrzeug, ein Renault "Zoe", hielt mit Unterstützung des Autohauses Franz Peuker aus Wiesenbach Einzug in die Werkstatthallen der Schule. Außerdem wurden 2000 Euro auf das Konto des Vereins "Aktion Berufsbildung Sinsheim" (ABS) gespendet, der für die Abwicklung des Projekts verantwortlich war: "Unser Verein mit Sitz an der FHS in Sinsheim führt berufliche Fortbildungsmaßnahmen durch, unter anderem werden Teilzeit-Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung im Handwerk zur Erlangung des Kraftfahrzeugtechnikermeisters von uns organisiert und durchgeführt", informierte Vorstandsmitglied Karsten Gruidl.
Das Kennzeichen des neuen E-Mobils – SNH-FHS-17 – wird zwar für ein Leuchten in den Augen vieler Befürworter eines eigenen Sinsheimer Autokennzeichens sorgen, aber der Renault geht dennoch in den Besitz des Rhein-Neckar-Kreises als Schulträger der FHS über. Udo Peuker vom gleichnamigen Autohaus sagt, dass der übergebene Wagentyp aktuell eines der meistverkauften Elektroautos in Deutschland ist. "Wir merken den Anreiz der Prämien für den Kauf eines Elektrofahrzeugs."
Die Kfz-Abteilung der Schule mit den Fachlehrern Raffaele Guagliano, Matthias Henhapl, Denis Vogel, Wolfgang Traber und Joachim Landes bedankten sich für den Zuwachs im Fuhrpark. Auf diese Weise seien die Schüler am Ende optimal auf die sich – vor allem in diesem Fachbereich – ständig weiterentwickelnde Arbeitswelt vorbereitet. "Wir können den Auszubildenden so eine praxisnahe Ausbildung unter anderem bei den Themen Hochvolttechnik und Messtechniken geben. Gleichzeitig lernen sie, wie ein Lithium-Ionen-Akku aufgebaut ist", erklärte Guagliano. Die besondere Qualifizierung sei für Hersteller und Werkstätten wichtig. Eine Diskussion im Rahmen der Übergabe beschäftigte sich mit fehlender Infrastruktur bei Ladesäulen, der oft geringen Reichweite oder dem Lithium-Abbau und der Akku-Produktion. Auch wegen dieser Umstände sei der Verbrenner noch nicht am Ende, hieß es.
Und auch wenn es sich aufgrund von Corona um ein kurzes Treffen gehandelt hatte, um den "Neuling" offiziell zu begrüßen, ließ es sich Guagliano, der auch Frontmann der schuleigenen Lehrerband "Abteilung Rock" ist, nicht nehmen, ein paar Zeilen mit Mundschutz zu singen: "Oh lord, won’t you buy me a Renault Zoe", erklang der umgedichtete Janis Joplin-Klassiker durch die Halle.