Von Karoline Beck
Bad Rappenau. Ende gut - alles gut? Da ist sich der neue "Linde"-Wirt Michael Muth ganz sicher. Er meint: "Es wird gut, wirklich gut. Das Konzept ist so gut, da kann selbst die Eröffnung am Freitag den 13. nichts dran ändern."
Geschafft und müde ist er - ebenso Freundin Stephanie Schehrer und die gesamte Familie, die ihn in den vergangenen Tagen und Wochen tatkräftig unterstützt haben, damit die Eröffnung des Lokals plangemäß stattfinden konnte. Und viel gab es zu tun, um aus den Räumen, die vorher eher einer dunklen Räuberhöhle glichen, helle und freundliche Gasträume zu schaffen. In Weiß und Lindgrün - passend zur "Linde" - wurde das Ambiente getaucht. Dazu einige braune Holzvertäfelungen, die, nachdem das Nikotin von 40 Jahren Kneipe abgeschliffen wurde, auch wieder die Holzmaserung zeigen. An den Wänden hängen viele Schwarzweiß-Fotos vom alten Bad Rappenau und der Schriftzug "spürbar Rappenau - die Linde" zeigt die angestrebte Richtung.
Noch ist nicht alles an Ort und Stelle, an dem es sich Muth vorstellt. "Eine faltbare Trennwand kommt noch rein, damit man einen separaten Raum für geschlossene Gesellschaften hat", erzählt er. Dazu noch eine Musikanlage. Doch für den Eröffnungsabend ist alles Nötige geschafft.
Das Lokal ist voll, und je später der Abend, desto mehr Gäste erscheinen. Einer von ihnen ist Gordan Pendelic. Die Begeisterung über die Eröffnung der "Linde" ist ihm ins Gesicht geschrieben. "Hier haben wir meine Konfirmation gefeiert", erzählt er und strahlt. Froh ist er, dass ein Stück vom alten Bad Rappenau aus einer Art Dornröschenschlaf wiedererweckt wurde.
18 Jahre lang war die "Linde" zu. Pendelic glaubt, dass viele Bad Rappenauer mit dem Gasthaus viele schöne Erinnerungen verbinden und sich über die Wiedereröffnung genauso freuen wie er.
Michael Muth möchte, dass das Lokal wieder den Stellenwert bekommt, den es früher einmal hatte. "Es soll so was wie das Wohnzimmer von Bad Rappenau sein, wo jeder willkommen ist", berichtet er - etwas zwischen Kneipe und Restaurant, wo man hingehen kann und nicht gleich etwas zu essen bestellen muss.
Doch gutes Essen soll es auf jeden Fall geben. "Auf Qualität legen wir viel Wert", sagt Muth. "Aber es soll kein Chi-Chi, sondern ehrliche Hausmannskost sein." Zwar gebe es nur eine kleine Speisekarte, aber alles sei selbstgemacht, sogar die Maultaschen.
Ab dem 2. Mai wird das Lokal ab 12 Uhr geöffnet, dann soll es regelmäßig ein Tagesessen und Kaffee und Kuchen geben. Auch Entertainment ist geplant: Von Tanzabenden, über Mottopartys bis Comedy sei alles möglich, sagt der neue Pächter. An alle Altersgruppen sei gedacht. Mit diesen Angeboten will Muth das angestrebte "Bad Rappenau-Gefühl" vermitteln.
Über die Medien hat der "Linde"-Wirt erfahren, dass es an dieser Stelle mit der ursprünglich geplanten Poststelle nicht klappt und Hausbesitzer Bernd Axenbeck nach einer anderen Lösung sucht. Schnell konnte Muth mit seinem sorgfältig ausgearbeiteten Konzept überzeugen und bekam den Zuschlag. Nun hofft nicht nur er, sondern hoffen auch die Bad Rappenauer, dass seine Rechnung aufgeht und die "Linde" wieder zu einem attraktiven Treffpunkt in der Stadt wird.
Info: Geöffnet ist die Linde Mittwoch bis Sonntag ab 16 Uhr und ab dem 2. Mai schon ab 12 Uhr. Bei schönem Wetter kann man draußen sitzen.