Ausgestattet mit Dreschflegeln, Heugabeln, Sicheln, Reffs und Sensen hielten die Dreschgemeinschaft Dühren und die Manschettenbauern die Tradition der alten Landtechnik hoch und konnten von Weitem im Festumzug in Waldkirch ausgemacht werden. Foto: privat
Von Christian Beck
Sinsheim/Waldkirch. "Das war eine bombastische Veranstaltung!" Dührens Ortsvorsteher Alexander Speer ist voll des Lobes für den Landesfestumzug, der sich am Sonntag durch Waldkirch schlängelte. Die Dreschgemeinschaft sowie die Manschettenbauern waren mitgelaufen, zahlreiche Vertreter der Stadtverwaltung waren ebenfalls in den Breisgau gefahren, um sich Anregungen für den "eigenen" Landesfestumzug zu holen. Am 13. September 2020 wird er Sinsheims Straßen bevölkern - als einer der Höhepunkte der Landesheimattage. Und Waldkirch hat die Messlatte offenbar hoch gelegt: Um hier mithalten zu können, "müssen wir uns ganz schön auf die Hinterfüße stellen", findet Speer.
In der Tat gibt es in den nächsten zwei Jahren noch eine ganze Menge zu organisieren, wie Oberbürgermeister Jörg Albrecht auf RNZ-Nachfrage erklärt. "Im ersten Drittel der Planung" befinde man sich. Weder Teilnehmer noch der Weg, den diese nehmen werden, stehen bislang fest. Klar ist allerdings: Der Landesfestumzug ist mit keiner sonst üblichen Veranstaltung vergleichbar, wie beispielsweise dem Fohlenmarktumzug. Sind es dort im Schnitt 5000 Besucher, rechnen die Organisatoren für das Großereignis mit 25.000.
Dies erfordert ein scharfes Sicherheitskonzept. Vor diesem Hintergrund waren auch Feuerwehrkommandant Michael Hess und Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer in Waldkirch. Ein Fazit: So manche Ecke in Sinsheim könnte für die große Menschenmasse zu eng werden. Und das Fernsehen habe bei der Wegstrecke auch noch ein Wörtchen mitzureden, um gute Filmaufnahmen sicherzustellen, verrät Albrecht.
Was für Erfahrungswerte haben die Sinsheimer noch aus Waldkirch mitgebracht? Gute Organisation sei enorm wichtig, betont der OB. Gefallen hat ihm deshalb, dass jeder Bus, der zum Umzug angereist ist, mit einem einheimischen Lotsen bestückt wurde, um so Verkehrschaos zu vermeiden. "Das werden wir übernehmen", erklärt Albrecht. Dass verschiedene Gruppen beim Umzug Themen aus Waldkirch aufgegriffen haben, sagt dem OB ebenfalls zu. Nicht ganz optimal fand er dagegen die Organisation rund ums Essen und Trinken: Nach dem Umzug habe es viel zu wenig Stände gegeben, außerdem hätten Besucher viel zu lange anstehen müssen, um das Getränkepfand wieder zu erhalten. Das sollte in Sinsheim besser laufen, findet Albrecht.
Apropos laufen: 94 Gruppen waren es, die in Waldkirch dabei waren, ähnlich viele sollen es in Sinsheim sein. "Nur die ersten 80 sieht man aber in der Fernsehübertragung", berichtet Albrecht. Interesse sei von der einen oder anderen Gruppe bereits signalisiert worden, für eine konkrete Planung sei es jedoch zu früh. Laut OB sei es zudem Sinn und Zweck des Landesfestumzugs, die Vielfalt Baden-Württembergs abzubilden. Nicht alle Gruppen werden deshalb aus Sinsheim und der Umgebung kommen können.
Neben Fragen der guten Organisation ist die Stimmung wichtig. Die sei in Waldkirch super gewesen, betont Speer. Und so solle es in Sinsheim auch werden. OB Albrecht ist zuversichtlich: "Ich freue mich immer mehr auf die Heimattage in Sinsheim und darauf, was unsere Bürger dann erleben können."
Info: Fragen und Informationen rund um den anstehenden Landesfestumzug und die Heimattage in Sinsheim beantwortet Ines Kern von der Geschäftsstelle Heimattage, Telefon: 07261 / 404118.