Der neue Wanderweg "K 1" führt unter anderem durch die eindrucksvolle "Galgenhohle" mit ihren bis zu 13 Meter hohen Wänden. Foto: privat
Kraichtal-Oberöwisheim. (rnz) Noch ist es still am Pfannwaldsee in Oberöwisheim; vereinzelt kommen Grüppchen an, mit Hut, Stock und Rucksäcken für einen Wandertag gerüstet - heute jedoch nicht für eine x-beliebige Wanderung, sondern anlässlich der Eröffnung des ersten, mit professioneller Beschilderung ausgestatteten Wanderwegs in Kraichtal. Weitere Wege werden im Rahmen eines interkommunalen "Leader"-Projekts folgen.
Der neue Familienwanderweg in Oberöwisheim mit dem Kürzel "K1" kann nach der Eröffnung schon gewandert werden. Und er hat allerlei zu bieten, wie auch Bürgermeister Ulrich Hintermayer in seiner Eröffnungsrede betonte, denn er verbindet die Sehenswürdigkeiten Pfannwaldsee, "Galgenhohle" und Sternwarte miteinander. Mit seinen rund sieben Kilometern, die meist auf unbefestigten Wegen verlaufen, sei er ideal für Wanderungen mit Kindern.
Das wussten auch viele der Besucher, die mitsamt kleinen und großen Kindern in Scharen dabei waren. Feierlich ließen die Musiker des Musikvereins Oberöwisheim die Instrumente klingen und läuteten damit die Wanderung ein. Die kleinen Besucher bekamen einen Quiz-Bogen ausgeteilt, Erwachsene informierten sich noch eingehend am NABU-Infostand über die schützenswerte Flora und Fauna, und dann ging es auch schon los.
Am Kneippbecken vorbei, gut zwei Kilometer durch den Wald, erreichte man die erste Station, den Waldgrill- und Spielplatz. Dort erwartete die Dorfgemeinschaft Oberöwisheim die Wandergrüppchen mit "heißen Würschteln" und regionalen Tropfen. Während die Sonne den Grillplatz inmitten des Waldes in ein wundersames Licht tauchte, verweilte manch einer auch gern länger am Platz.
Weiter ging es in Richtung "Galgenhohle", die mit ihren bis zu 13 Meter hohen Steilwänden ein einmaliges Naturerlebnis ist. Wanderern eröffnete sich hier ein buchstäbliches "Eintauchen" in die Welt des Hohlwegs mit allem, was sie so eindrucksvoll macht: Dachsbauten, kleine "Lößpüppchen" und Wurzeln, die von oben durch die Leere wieder den Weg in die Erdschichten der Hohlwegwände gefunden haben. Kein Wunder, dass so manch Wanderer ehrfürchtig innehielt. Und die Anhöhe nach der Hohle eröffnet einen grandiosen Blick bis zum Nordschwarzwald.
Der Weg führte weiter an der Höhenlinie entlang und durch einen schönen Mischwald zur Sternwarte Kraichtal mit ihrem Astronomiepark und seinen faszinierenden Modellen. Roland Zimmermann, der seit vielen Jahren seine Sternwarte betreibt, nahm die kleinen und großen Besucher mit in die Welt der Astronomie und erklärte anschaulich die Zusammenhänge und Proportionen unseres Sonnensystems. Zimmermann, der hier aus seiner Leidenschaft zur Astronomie eine weit über Kraichtals Grenzen bekannte Sehenswürdigkeit geschaffen hat, arbeitet aktuell an einer vierten Plattform, die er mit einem 24-Zoll-Spiegel-Teleskop ausstatten wird.
Der Eröffnungstag des neuen Wanderwegs ging zu Ende, und der Wettergott läutete pünktlich um 16 Uhr den Abschluss ein, indem er dann doch ein paar Tröpfchen auf die Köpfe der "Hockengebliebenen" entlud.
Info: Die Tour "Familienwanderweg K1 findet sich unter www.outdooractive.de; Infos zur Sternwarte gibt es unter www.sternwarte-kraichtal.de