Gemeinderat Neckarbischofsheim

Naturschutzbehörde durchkreuzt Baupläne

Einfamilienhäuser können nicht gebaut werden - Pumpen kommen später - Zufahrt für 27.000 Euro - Neues MTW für Feuerwehr

08.05.2019 UPDATE: 09.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden

"Freie Fahrt" hat jetzt die Freiwillige Feuerwehr: Sie bekommt einen neuen Mannschaftstransportwagen von Ford. Ein "wichtiger Baustein" laut BM Tanja Grether. Foto: Orths

Von Friedemann Orths

Neckarbischofsheim. Über die Rücknahme der Bauvoranfrage für zwei Grundstücke in Untergimpern, das Hallenbad, die Zufahrt zum Sportgelände und einen Mannschaftstransportwagen entschied der Gemeinderat unter anderem im Rahmen der letzten Sitzung dieser Legislaturperiode. Die Splitter aus einer Gemeinderatssitzung, die von den Bürgern gut besucht wurde:

> Auf zwei Grundstücken in der Straße "Im Schlägle" in Untergimpern sollten Einfamilienhäuser gebaut werden. Dies hatte das Gremium bereits im Januar entschieden und eine Bauvoranfrage verabschiedet. Die Naturschutzbehörde machte der Gemeinde jedoch einen Strich durch die Rechnung: Bürgermeisterin Tanja Grether gab bekannt, dass die Behörde "erhebliche Bedenken" geäußert habe. Die Grundstücke seien Teil eines "klar von der Bebauung abgegrenzten ökologisch hochwertigen Außenbereichs", wie es in der Stellungnahme der Naturschutzbehörde heißt. Geschützte Arten lebten auf den Grundstücken, die Teil des Naturparks "Neckartal Odenwald" sind. Um trotzdem dort bauen zu können, wäre zunächst ein "spezielles artenschutzrechtliches Gutachten", das rund 10.000 Euro kosten würde, erforderlich, und selbst dann sei nicht sicher, ob man die Eingriffe in das Schutzgebiet kompensieren könne. Eine Genehmigung der Baurechtsbehörde könne deshalb nicht in Aussicht gestellt werden.

Hauptamtsleiter Jürgen Böhm verdeutlichte, dass durch ein solches Gutachten wohl "Hürden aufgebaut werden" würden. Insgesamt sei es eine "sehr kritische Stellungnahme" der Naturschutzbehörde. Stadtrat Michael Krieger wollte "die Gedanken der Stadt" zu den zahlreichen Naturschutzgebieten rund um die Gemeinde wissen. Jürgen Böhm erläuterte, dass es gerade in Untergimpern "sehr schwierig" sei, neue Bauflächen auszuweisen, da Ausgleichsflächen kaum geschaffen werden können und mit erheblichen Kosten verbunden sind. Dies habe sich schon bei einer Begehung vor zehn Jahren abgezeichnet. "Es kommt immer auf die Kosten an", sagte Tanja Grether. Krieger kommentierte die Situation: "Man muss es wollen." Böhm erklärte weiter, dass im ländlichen Raum deshalb so viele Schutzgebiete existierten, dass innerhalb der Städte mehr gebaut werden könne. "Einziger Weg ist ein Baugebiet, das kann dauern", sagte Grether. Sie sprach von einem "sehr langen Weg", den man aber gehen wolle. Mit einer Enthaltung wurde beschlossen, den Bauvorantrag zurückzuziehen.

> Zu den defekten Umwälzpumpen im Hallenbad liegt der Stadt mittlerweile ein Angebot vor. Für knapp 38.000 Euro könne eine Gondelsheimer Firma die beiden Pumpen ersetzen. Aber: "Wenn wir jetzt vergeben würden, würden wir uns die Förderung verbauen", sagte die Bürgermeisterin. Sie riet deshalb dazu, die Entscheidung zu vertagen. Ein Vorteil davon sei, dass das Bad in der Sommerpause sowieso geschlossen ist. Es stelle sich nur die Frage, ob die Pumpen danach nochmal "anspringen" würden. Dann könne man aber auch mit Fördergeldern rechnen. "Wir sollten das Risiko eingehen", sagte Böhm. Ansonsten stehe das Bad aber noch gut da, antwortete Böhm auf Nachfrage. Einstimmig entschied das Gremium, den Punkt zu vertagen.> Auch für die Sanierung der Sportgelände-Zufahrt liegt ein Angebot vor. Die Firma Hauck aus Waibstadt könnte die Zufahrt für etwa 27.000 Euro einschottern. Von der Idee, Schotterrasen als Untergrund zu nutzen, sei man aber inzwischen wieder abgekommen, erklärte Böhm. Nicht jede Firma könne das machen, was die Kosten der Angebote in die Höhe getrieben hätte. Deshalb wolle man, nachdem der Schotter "aufgebaut" sei, mit dem Bauhof selbst Rasen einsähen, um die Kosten zu senken. Auch hier stimmte der Rat geschlossen zu.

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> Ein neuer Mannschaftstransportwagen für die Freiwillige Feuerwehr soll angeschafft werden. Hier liege laut Julia Weide vom Haupt- und Ordnungsamt ein Angebot für gut 52.000 Euro der Firma Schäfer aus Oberderdingen-Flehingen vor. Abzuziehen von der Summe sei ein Zuschuss des Landratsamts von 13.000 Euro. Der Rat stimmte zu, das alte Gefährt aus dem Jahr 1990 wird jetzt durch einen Ford Transit "L2 H2 Trend" ersetzt. "Ein weiterer Baustein für die Feuerwehr", freute sich Grether.

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