Die "Radschnitzeljagd" im vergangenen Jahr diente dazu, die Region auf zwei Rädern besser kennen zu lernen. Archivfoto: Wolf
Eschelbronn. (rw) Es wird wohl noch viel Wasser den Schwarzbach zwischen Eschelbronn und Meckesheim hinunterlaufen, bis der lange gehegte Wunsch aus der Bevölkerung, einen verkehrssicheren Radweg zwischen den beiden Gemeinden zu realisieren, erfüllt werden kann.
Diesen Eindruck musste man auf der Gemeinderatssitzung gewinnen, als das Ergebnis einer Vorplanung für dieses Projekt durch das Sinsheimer Ingenieurbüro Willaredt vorgestellt wurde. Zusammen mit der Gemeinde Meckesheim, die ebenfalls Interesse an einer durchgängigen und verkehrssicheren Radverbindung hat, wurden die Planungen in Auftrag gegeben.
Untersucht und vorgestellt wurden drei Trassenvarianten, allerdings sind alle drei Möglichkeiten aus den verschiedensten Gründen nur schwer oder überhaupt nicht umsetzbar. Der erste Vorschlag sieht eine Überquerung der Schwarzbach beim Züchterheim vor, dort unter der Bahnlinie hindurch weiter entlang der Gemeindeverbindungsstraße auf separatem Weg nach Meckesheim. Diese Variante scheitert an der fehlenden Höhe der Schienenunterführung und an der bestehenden Bahntrasse auf der einen und dem Entwässerungsgraben auf der anderen Seite der Gemeindeverbindungsstraße.
Die zweite Möglichkeit führt auf dem vorhandenen Asphaltweg entlang der Kleingärten weiter über Schotter- und Erdwege. Diese Trasse führt durch ein Naturschutzgebiet, was eine entsprechende Vorprüfung erforderlich und dadurch die Sache nicht gerade einfacher machen würde. Auf Eschelbronner Gemarkung verliefe dieser Weg verkehrssicher entlang des Schwarzbachs, aber auf Meckesheimer Seite käme es zu Engstellen zwischen Radweg und Straße. Außerdem wäre der Neubau einer Radwegbrücke erforderlich. Daher ist diese Variante unter Umständen umsetzbar, aber nicht verkehrssicher.
Beim dritten Vorschlag ist auch die Gemeinde Zuzenhausen eingebunden, deren Gemarkung dabei betroffen wäre. Der große Vorteil wäre hier die Verkehrssicherheit der Radfahrer, aber es müssten gleich zwei neue Brücken gebaut werden. Und die sind teuer. Aber am Ende scheint nur diese Trassenführung sinnvoll und verkehrssicher zu sein. Sie würde 1200 Meter auf Eschelbronner, 700 Meter auf Zuzenhausener und 100 Meter auf Meckesheimer Gemarkung verlaufen. Ein Mindestaufbau wäre notwendig, da der Radweg auch als Landwirtschaftsweg genutzt werden soll. Die Gesamtbaukosten für diese Variante werden auf rund eine Million Euro geschätzt, die Hälfte davon erwartet man als Zuschüsse. Die Aufteilung der Kosten soll nun Gegenstand der weiteren Verhandlungen der betroffenen Kommunen sein.
Im Gemeinderat wurden die vorgestellten Planungen sehr zurückhaltend kommentiert, die momentan im Raum stehenden Kosten bezeichnete man als illusorisch und der Landkreis müsste sich an der Finanzierung des Radweges beteiligen.
Schon mehrfach wurde die problematische Strecke von Kommunalpolitikern und von Mandatsträgern aus den Parlamenten abgefahren. Auf einer Radtour durch das Schwarzbachtal im Sommer vergangenen Jahres bemerkte der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte, dass es das Ziel sei, in Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen das Radwegenetz so zu gestalten, dass man auch als Alltagsfahrer überall gut hinkomme. Und optimistisch ergänzte er, "dass man an einigen Stellen gesehen hat, dass manchmal gar nicht so viel fehlt, um das Radwegenetz zu komplettieren".