Reinhard Ihle (links) und Wolfgang Kächele von den Eppinger Heimatfreunden lassen zur Gartenschau die jahrelang erfolgreiche Stadtgesprächs-Reihe wieder aufleben – in etwas geändertem Format und mit auch überregional bekannten Persönlichkeiten. Foto: Armin Guzy
Von Armin Guzy
Eppingen. Zur Gartenschau wird in Eppingen vieles blühen – und manches auch zu neuer Blüte kommen, und das sogar ein wenig geheimnisumrankt. Vor neun Jahren hatten die Macher der Stadtgesprächsreihe "Eppinger Leut’ verzähle" im Ahnenkeller der Palmbräu-Brauerei vorerst Abschied vom Publikum genommen – nach 13 Jahren und so unterhaltsamen wie informativen Gesprächen zu mehr als 30 lokalen Themen und Menschen. Kurz nach der Eröffnung der Gartenschau wird es nun eine Neuauflage geben, diesmal jedoch nicht im Ahnenkeller, sondern auf großer Bühne mitten auf dem Veranstaltungsgelände, mit einem leicht geänderten Format und einigen überregional bekannten Persönlichkeiten, darunter einem der höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik. Am Mittwoch, 25. Mai, ist um 20 Uhr Premiere auf der Dieffenbacher-Bühne. Bei Regen wird in den "Schwanen" ausgewichen.
Das Substrat, auf dem die wieder aufkeimende Pflanze bislang im Verborgenen herangewachsen ist, besteht in erster Linie aus einem engen Geflecht guter Verbindungen. Gedüngt wurde dann mit reichlich Zeit, die Reinhard Ihle und Wolfgang Kächele als Ruheständler zwar eigentlich haben sollten, die dann aber oft doch irgendwie abhandenkommt und anderswo wieder "abgezwackt" werden muss, wenn man sich vielfältig engagiert. Und: Auch das Moderatoren- und Organisatoren-Duo wurde von der Verschiebung der Gartenschau um ein Jahr kalt erwischt. "Letztes Jahr wars einfacher", bekennt Kächele, der als früherer Leiter der Sinsheimer RNZ-Redaktion auch seine seit langem bestehenden Kontakte genutzt hat, um "Hochkaräter" zu den "Stadtgesprächen" einzuladen. Einige jener, die für 2021 noch zugesagt hatten, haben nun jedoch andere Termine.
Der neuerdings hochdeutsche Titel ist ein Zugeständnis an das natürlich nicht nur aus der Region anreisende Publikum der Gartenschau. Es dürfe aber weiterhin auch "geschwätzt werden, wie einem der Schnabel gewachsen ist", versichert Kächele. Ebenfalls dem Veranstaltungsrahmen geschuldet ist der 60- bis 90-minütige Zeitrahmen. Früher ging "Eppinger Leut verzähle" mitunter von 20 Uhr bis Mitternacht. "Das waren schon tolle Abende", blickt Ihle zurück, doch in den Takt der Gartenschau passt eine solche zeitliche Länge natürlich nicht.
Unverändert gilt, dass die Talk-Gäste einen Bezug zu Eppingen oder dem Kraichgau haben müssen und ihre Persönlichkeit im Vordergrund steht – nur dass diesmal eben Menschen zu Gast sind, deren Strahlkraft weit über Eppingen hinausreicht. Zum Auftakt wird es mit Oberbürgermeister Klaus Holaschke, Stadträtin Anna Mairhofer und Veranstaltungsmanager Wolf Grünenwald zwar noch etwas lokaler zu- und hauptsächlich um die Gartenschau gehen, doch schon am 22. Juni wird es dann globaler, wenn die Themen Klima und Wetter im Mittelpunkt stehen. Kommen werden Dr. Bernd Welz, Vorstandsmitglied der gemeinnützigen Dietmar-Hopp-Stiftung "Klimastiftung für Bürger", und möglicherweise eine weitere Expertin, die aber noch nicht definitiv zugesagt hat.
Am 27. Juli wird sich bei den "Stadtgesprächen" dann alles um den Sport drehen: mit dem bundesweit erfolgreichen Dreispringer Felix Mairhofer und KSC-Trainer Christian Eichner, der in Eppingen zur Schule gegangen ist. Außerdem kommt, falls es dessen Terminkalender zulässt, eventuell noch "ein Weltmeister", kündigt Kächele an, ohne einen Namen zu verraten.
Ein Geheimnis macht das Duo auch um den "überregional bekannten Eppinger", der am 24. August auf der Dieffenbacher-Bühne erwartet wird, vor allem aber um den Talk-Gast am 13. September. Das hat einerseits Sicherheitsgründe, denn die Person zählt zu den höchsten Repräsentanten des Landes, andererseits ist aber auch der Überraschungseffekt nicht zu verachten: Geheimnisse machen neugierig, das wissen sowohl der ehemalige Lehrer als auch der Journalist. "Ich bin selbst wirklich gespannt", bekennt Ihle, und Kächele erzählt mit einem Lachen, dass der politische Repräsentant leichter zu kriegen gewesen sei als der Fußballtrainer: Dem sei er fast ein halbes Jahr hinterhergerannt.