So schön wie bei der letzten Neujahrsansprache wird es in diesem Jahr für die Bürger nicht sein. Archivfoto: Angela Portner
Eppingen. (apo) Traditionsgemäß treffen sich die Bürger zur jährlichen Neujahrsansprache am 1. Januar auf dem Marktplatz. Vereine sorgen dann für musikalische und gesangliche Unterhaltung sowie Bewirtung, Salutschüsse der Schützengesellschaft begrüßen das neue Jahr. Für alle eine gute Gelegenheit, sich mit Freunden, Bekannten oder Nachbarn auf einen netten Plausch zu treffen. All das wird in diesem Jahr nicht möglich sein, stattdessen heißt es, neue Wege zu gehen. Die 17. Rede seiner Amtszeit hält Oberbürgermeister Klaus Holaschke deshalb erstmals in digitaler Form.
"Es sind die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben", zitiert das Stadtoberhaupt Wilhelm von Humboldt. 2020 sei ein Jahr gewesen, das ganz im Zeichen eines Virus stand. Auch wenn man nicht allem gerecht werden konnte, könne man trotzdem auf ein besonderes Jahr zurückblicken. So stand zum Beispiel Adelshofen mit einem Naturschauspiel im Fokus der Presse. Eine Biberfamilie hatte sich dort auf 300 Quadratmetern ein neues Domizil angestaut. Weitere "Presseaufschläge" gab es, als die Stadt die dortige Dreschhalle und das Gasthaus "Krone" kaufte. Letzteres wurde für die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien umgebaut. In Elsenz konnte man die langersehnte Breitbandinfrastruktur auf den Weg bringen.
In Kleingartach wird 2021 die Erweiterung des Kindergartens fertiggestellt. Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur erfolgten auch im Stadtteil Mühlbach, in dem das Gasnetz durch die Stadtwerke ausgebaut wurde: "Ein richtiger Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtentwicklung." Zur Förderung der Ansiedlung von Unternehmen wurde das Industriegebiet "Sulzfelder Straße" um eine Fläche von 1,7 Hektar erweitert. In Richen sorgt das Baugebiet "Burgberg" mit 35 Bauplätzen für eine Perspektive hinsichtlich des Wohnbaus.
In der Kernstadt wurden viele Baumaßnahmen im Rahmen der Vorbereitungen zur Gartenschau auf den Weg gebracht. Einige davon sind bereits abgeschlossen. Damit konnten Wohnsituationen und Aufenthaltsqualität in der Stadt "maßgeblich gesteigert" werden. Holaschke nannte exemplarisch die Renaturierung von Hilsbach und Elsenz sowie die Erschließung des Baugebietes "Westlicher Pfaffenberg". "Eppingen wird als Wohnort für Familien mit Kindern immer beliebter", stellt Holaschke fest.
Ein wichtiger Meilenstein in der Stadtgeschichte wird sicherlich die Gartenschau im nächsten Jahr. Seit dem Spatenstich am 13. März 2019 könne man wie im Zeitraffer beobachten, wie sich das Gelände verändert. Er hofft, dass sich nach der Gartenschau Generationen am Stadtweiher treffen, Familien auf der Altstadtpromenade flanieren, Kinderherzen am Steinplatz höher schlagen und das Bürgerhaus im ehemaligen Gasthaus Schwanen mit Leben gefüllt sein wird. Trotz der Pandemie will man am 7. Mai als Eröffnungstermin festhalten.
Holaschke bedankt sich in seiner digitalen Rede für die gelebte Solidarität in der Stadt, nannte dabei Nachbarn, Pflegedienst, medizinisches Personal der Fieberambulanz, Kindergarten und Schule sowie Polizei und Feuerwehr und wünschte allen 2021 viel Freude und vor allem Gesundheit.