Die Rollläden sind heruntergelassen, das Gebäude ist verwaist. Wann der evangelische Kindergarten in Epfenbach wieder öffnen darf, ist noch nicht bekannt. Foto: Anjoulih Pawelka
Epfenbach/Neidenstein. (jou) Weil sich drei Erzieherinnen des evangelischen Kindergartens in Epfenbach mit dem Corona-Virus angesteckt haben, ist die komplette Einrichtung seit Freitagnachmittag geschlossen. Neben den Erzieherinnen ist auch ein Kind positiv auf Covid-19 getestet worden. Das teilte Bürgermeister Joachim Bösenecker mit. Alle 64 Kinder sowie deren Erzieherinnen befinden sich nun in häuslicher Quarantäne, wie Pfarrerin Ulrike Walter erklärt.
Die Quarantäne war keine Anordnung der Gemeinde, sondern des Gesundheitsamtes, wie Bösenecker auf Nachfrage mitteilt. Ob die Quarantäne eingehalten wird, kontrolliert die Verwaltung nicht. Es gebe also keine Hausbesuche, sagt das Dorfoberhaupt. "So ein Überwachungsstaat sind wir noch nicht." Er setzt auf die Einsicht der Betroffenen. Wenn die Verwaltung allerdings mitbekommen würde, dass sich Menschen, die eigentlich in Quarantäne sein müssten, im öffentlichen Raum bewegen, würde Bösenecker das dem Gesundheitsamt melden. Denn dies sei eine Ordnungswidrigkeit.
Ob das immer einwandfrei klappt, kann nicht nachgeprüft werden. So wurde der Rhein-Neckar-Zeitung zugetragen, dass sich möglicherweise nicht alle Kinder an die Quarantäne-Vorschriften halten und in den vergangenen Tagen auch draußen waren.
In Epfenbach sind derzeit 15 Personen an Covid-19 erkrankt und 47 in Quarantäne (Stand Mittwoch). Einen "Hotspot" gebe es nicht, sagt der Bürgermeister. Die Erkrankungen seien "breit gestreut". Die Infektionen würden sich durch alle Altersgruppen ziehen. So ist neben dem Kindergartenkind auch eine jugendliche Person betroffen. Alles andere seien "Menschen im Erwachsenenalter". Die Merian-Schule ist aber weiterhin geöffnet. Und auch wo sich die Menschen angesteckt haben, könne man nicht mehr nachvollziehen.
In Neidenstein hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass dort eine Gruppe der Kita "Biberburg" geschlossen ist. Wie Bürgermeister Frank Gobernatz mitteilt, war dort eine Person anwesend, die nicht zum Personal gehört, bei der sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass sie sich mit dem Virus angesteckt hat. Dadurch zählen nun alle Personen der Kita-Gruppe als Kontaktpersonen der Kategorie 1. Dies bedeutet, dass sie in Quarantäne müssen, auch wenn es in der Gruppe selbst keinen Ausbruch gegeben hat.