In der Kernstadt wird die Zehntscheune am Sonntag zum Wahllokal. Hier wird eine Einbahnstraßenregelung gelten. Foto: Friedemann Orths
Von Friedemann Orths
Neckarbischofsheim. Die Spannung steigt: Am Sonntag ist Bürgermeisterwahl. 3167 Wahlberechtigte können sich zwischen Tanja Grether, Harry Hack, Thomas Seidelmann und Samuel Speitelsbach entscheiden. Die Lokalen haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Aufgrund der Corona-Pandemie läuft die Wahl jedoch anders ab. Die RNZ hat sich mit Wahlleiterin Marion Adams darüber unterhalten, wie das konkret aussieht.
Wo kann man wählen? Es wird nur drei anstatt vier Wahllokale geben, erklärt Adams: jeweils eines in der Kernstadt, in Untergimpern und in Helmhof. In der Stadt wurde das Lokal in die Zehntscheune verlegt, bisher setzten die Bürger immer im Alten Rathaus und in der ehemaligen Landwirtschaftsschule ihre Kreuze. In den Ortsteilen bleibt alles beim Alten. Untergimpern wählt im Kindergarten "Am Krebsbach", Helmhöfer gehen ins Gemeinschaftshaus. Allerdings habe die Stadt im Vorfeld kräftig Werbung für die Briefwahl gemacht. Adams geht davon aus, dass nur noch ganz wenige Bürger in die Wahllokale gehen werden.
Welche Schutzmaßnahmen gibt es? Jeder Wähler muss seine Hände in den Wahllokalen desinfizieren. Die Stadt hatte im April entsprechende Spender bestellt, diese kamen bislang aber noch nicht an. Jetzt werde man normale Flaschen auf Tische stellen, sagt Adams. Zudem werde es Einbahnstraßenregelungen und eine Einlassbeschränkung geben. Es dürfen immer nur so viele Menschen in den Wahlraum, wie es Wahlkabinen gibt. In Neckarbischofsheim sind das drei, in den Teilorten jeweils eine. Die Wahlhelfer sitzen hinter Plexiglasscheiben, die der Bauhof gefertigt hat. Die Bürger wurden bereits aufgefordert, eigene Kugelschreiber mitzubringen; wer dennoch keinen dabei hat, bekommt vor Ort einen Stift. Dieser wird nach Gebrauch desinfiziert und kann wieder benutzt werden. Maskenpflicht wird es keine geben. Es wird allerdings dringend empfohlen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Eine Pflicht wäre nicht rechtens gewesen, erklärt Adams. Für die Helfer hat die Stadt Masken und Einweghandschuhe besorgt. "Wir sind gerüstet", sagt Adams. Auch das Landratsamt hat dem Konzept zugestimmt.
Wer sorgt für einen reibungslosen Ablauf? Insgesamt 40 Wahlhelfer arbeiten in zwei Schichten in den Lokalen und zählen ab 18 Uhr die Stimmen aus. Städtische Mitarbeiter werden an allen Orten kontrollieren, ob Abstände eingehalten werden. Hierfür kleben auch Markierungen auf dem Boden. Außerdem werden die Wahlkabinen regelmäßig desinfiziert.
Wie sieht es mit der Briefwahl aus? Rund 1300 Bürger, also etwa 40 Prozent der Wahlberechtigten, haben Briefwahl beantragt. "Das wäre schon eine ganz gute Wahlbeteiligung", findet Adams. Wie viele davon tatsächlich gewählt haben, weiß Adams nicht, da man noch nicht gezählt habe. Sie geht aber davon aus, dass wohl fast jeder, der die Unterlagen beantragt hat, auch wählen wird. Der Briefwahlausschuss tagt im Adolf-Schmitthenner-Gymnasium, da dort mehr Platz ist, um die Abstandsregeln einzuhalten.
Wie läuft die öffentliche Auszählung ab? Ausgezählt wird in den jeweiligen Wahllokalen, die Briefwahl wird im ASG ausgewertet. Mitarbeiter achten darauf, dass die Einlassbeschränkungen und Abstandsregelungen eingehalten werden. Auch hier werden die Wahlhelfer Masken und Handschuhe tragen. Das Ergebnis wird dann im ASG festgestellt, dort können möglichst viele Interessierte die Auszählung mitverfolgen. "Anders geht’s leider nicht", bedauert die Wahlleiterin. Eine Feier wird es im Anschluss ebenfalls nicht geben.