Bad Rappenau

Wohnmobil-Stellplatz soll attraktiver werden

Stadt will rund 315.000 Euro unter anderem in eine neue Schranke, einen Kassenautomat, W-Lan und neue Sanitärstation investieren.

28.09.2021 UPDATE: 29.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Die Übernachtungszahlen auf Wohnmobilstellplätzen nehmen auch in der Kurstadt seit Jahren zu. Daher soll die Anlage in der Nähe des Gradierwerks nun für mehr als 300 000 Euro aufgehübscht werden. Foto: Falk-Stéphane Dezort

Von Falk-Stéphane Dezort

Bad Rappenau. Der Wohnmobil-Tourismus boomt seit Jahren. Und die Corona-Pandemie hat die Entwicklung noch beschleunigt. 2020 lag die Zahl der bundesweit zugelassenen Wohnmobile um 45 Prozent höher als noch im Jahr davor. Auch in der Kurstadt ist die Nachfrage nach Wohnmobil-Stellplätzen in den vergangenen 16 Jahren deutlich gestiegen, und zwar von 29 Gästen 2005, über 728 Gäste im Landesgartenschaujahr 2008 bis auf 3812 Gäste mit mehr als 6000 Übernachtungen im Jahr 2019. Um künftig noch mehr Touristen mit ihren fahrbaren Wohnungen in der Kurstadt begrüßen können, soll der Stellplatz in der Nähe des Gradierwerks aufgehübscht und attraktiver gestaltet werden. Dafür hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig ausgesprochen.

"Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen, und auch die Stromversorgung ist oftmals unterhaltsbedürftig", führte Hauptamtsleiter Wolfgang Franke im Gremium aus. Er erläuterte dem Ratsrund das umfassende Paket, mit dem die Anlage attraktiviert werden soll. Beispielsweise soll eine neue Schrankenanlage installiert werden. Momentan ist der Stellplatz durch eine selbst bedienbare Schranke zugänglich. Nach Rücksprache mit den Wohnmobilisten vor Ort habe man erfahren, dass diese nur mit einem starken Kraftaufwand geöffnet werden könne. Zudem bringe eine selbst bedienbare Schranke auch ein gewisses Unfallpotenzial mit sich.

Neben der neuen Schranke soll auch ein Kassenautomat aufgestellt werden. Bis dato wurden die Stellplatzgebühren sowie die Kurtaxe von Mitarbeitern der Tourist-Info vor Ort kassiert. Wie Franke aber erklärte, könne eine korrekte Abrechnung nicht gewährleistet werden, weil die Plätze frei zugänglich sind und so mancher Gast bereits wieder aufgebrochen ist. Gesichert werden soll die Anlage überdies mit einer Videoüberwachung im Zufahrts- und Kassenbereich.

Des Weiteren sollen die Stromversorgung erneuert und die Sanitärstation, die ebenfalls sanierungsbedürftig sei, ersetzt werden. Darüber hinaus soll die untere Hälfte des Stellplatzes begradigt werden, damit die Gäste künftig ihre Wohnmobile nicht mehr ausbalancieren müssen, um gerade zu parken. Im Zuge der Arbeiten soll die Flächen komplett neu angelegt und verbreitert werden, da die einstige Auto-Parkplatze für die heutigen Ansprüche von Campern nicht entsprechen. "Das Ausfahren der Markise und Stellen der Campingmöbel ist nicht möglich." Und für die immer jünger werdenden Wohnmobilisten soll in Zukunft auch W-Lan zur Verfügung gestellt werden.

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Mit Ausgaben von rund 315.000 Euro rechnet die Verwaltung für die Attraktivierung. "Es summiert sich", betont Franke. "Aber wir versuchen, günstiger zu bleiben." Zudem wolle man sich auch um Förderungen bemühen. Beispielsweise wolle man einen Antrag beim Regierungspräsidium in Stuttgart stellen. Franke stellte eine Förderung von rund 50 Prozent in Aussicht.

Im Ratsrund fand das Vorhaben eine breite Zustimmung. Gordan Pendelic (Freie Wähler) regte an, den Kassenautomat auch mit kontaktlosen Zahlungsarten auszustatten. Franke antwortete, dass der Automat ohnehin nur ohne Bargeld betrieben werden soll, weil er sonst regelmäßig geleert werden müsste. Grünen-Gemeinderätin Birgit Wacker regte hingegen an, sich auf die Suche nach einem Hof oder Ähnlichem zu begeben damit auf dem Stellplatz künftig auch ein "elektronischer Tante-Emma-Laden" mit dem Nötigsten angeboten werden kann.

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