Bis 2022 soll in Zimmerhof eine „Norma“-Filiale entstehen. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau-Zimmerhof. (fsd) Der Ruf nach einem neuen Lebensmittelgeschäft am Rande von Zimmerhof wurde in den vergangenen Monaten und Jahren zunehmend lauter. Seit Ende 2019 steht fest, dass der Discounter "Norma" in der Zimmerhöfer Straße einen neuen Markt errichten will. Und das Vorhaben kommt inzwischen mit großen Schritten voran. Jüngst sorgte ein Foto des Bauareals, auf dem ein Bagger zu sehen war, in den sozialen Netzwerken für Aufregung. "Die Arbeiten sind gestartet", schrieb damals ein Nutzer.
Dabei handelte es sich allerdings nur um archäologische Voruntersuchungen, wie bei Stadtsprecherin Eva Goldfuß-Siedl zu erfahren war. Auf die "richtigen" Bagger müssen die Anwohner also noch warten.
"Die Untersuchung hat nichts ergeben", freut sich Frank Babendererde auf Nachfrage der RNZ. Er ist der zuständige Expansionsleiter des Lebensmittelunternehmens und koordiniert die Geschicke vor Ort. "Nun befinden wir uns in der klassischen Bebauungsplanphase", erklärt er weiter. Sobald diese abgeschlossen ist und man eine Baugenehmigung hat, will man "direkt loslegen". Er geht davon aus, dass man voraussichtlich im Frühjahr 2022 eröffnen wird.
Zimmerhof sei "ein guter Standort", betont Babendererde bei der Antwort auf die Frage, warum man sich für eine Expansion an dieser Stelle entschieden habe. "Sonst würden wir das machen. Es gibt eine große Versorgungslücke, die wir schließen wollen." Zudem gebe es auch keine direkten Mitbewerber. "Wir sind immer da stark, wo es keinen Wettbewerb gibt", sagt der Expansionsleiter.
Zwei positive Effekte erhofft sich die Stadtverwaltung mit der Ansiedlung. Zum einen werde die Nahversorgung gestärkt, aber auch die Verkehrssituation in der Kernstadt könnte entzerrt werden. Plan ist, dass die Bewohner aus Zimmerhof und Heinsheim dann nicht mehr direkt in Bad Rappenau einkaufen, sondern eben den näher gelegenen Supermarkt im Teilort nutzen. Dadurch könnte die starke Verkehrsbelastung in der Heinsheimer Straße deutlich sinken. Rund 6000 bis 7000 Einwohner, so die Schätzung der Verwaltung, liegen im Einzugsgebiets der "Norma"-Filliale.
Rund 2,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen, dass 1921 als Filialunternehmen "Georg Roth" in Fürth gegründet wurde und 1964 in Nürnberg die erste "Norma"-Filiale eröffnete, in das Projekt in Bad Rappenau. In über 50 Jahren hat der Discounter mehr als 1450 Filialen aufgebaut. Im süddeutschen Raum gestartet, breitete sich das Unternehmen immer weiter in Deutschland aus und besitzt nun auch Niederlassungen in Frankreich, Tschechien und Österreich.
Dass sich letztendlich ein Discounter in Zimmerhof ansiedelt, wurde im Gemeinderat nicht von allen positiv gesehen. Beim Aufstellungsbeschluss im November 2019 stimmten die Grünen dagegen. Sie hätten sich etwas anderes gewünscht. Zudem konnte man sich damals auch nicht mit dem Flächenverbrauch arrangieren. Bei vier Enthaltungen und zwei Gegenstimmen brachte man das Vorhaben dennoch auf den Weg.
Und der Discounter ist nicht das einzige, das am westlichen Rand Zimmerhofs realisiert werden soll. So ist in direkter Nachbarschaft des Einzelhändlers auch ein Wohngebiet geplant. Einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss fasste der Gemeinderat im zurückliegenden Dezember.