In einem sehr bescheidenen Garagenbau ist bisher die Feuerwehr im kleinsten Sinsheimer Stadtteil untergebracht. Das wird sich ändern. Foto: Keller
Sinsheim. (mw) Auf Grün hat der Gemeinderat das Signal für die Baumaßnahmen des neuen Feuerwehrgerätehauses in Hasselbach gestellt. Standort wird das ehemalige Lagerhausgebäude sein, das einen schlechten Zustand aufweist und so Dezernent Tobias Schutz "nahezu vollständig abgebrochen" werden müsse. Nach seinen Darlegungen ist der Standort "günstig gelegen", weil die Zufahrtsverhältnisse über den vorbeiführende "großzügigen Feldweg" nicht verändert werden müssten.
Dazu ist das Lagerhaus städtischer Besitz. Im Untergeschoss ist die Druckerhöhungsanlage für Hasselbach untergebracht. Allerdings müsse ein neuer Abwasserkanal im Bereich des Feldwegs verlegt werden, erläuterte der Dezernent. Das künftige Feuerwehrdomizil besteht aus einer Fahrzeughalle für zwei Fahrzeuge, die "in Industriebauweise" als Stahlkonstruktion mit "Sandwich-Elementen" und Dämmung erstellt wird. Das eigentliche Mannschaftsdomizil nebenan wird als Massivbau mit Poroton und Verbundsystem errichtet.
Die Planung des Gebäudes erfolgte auf Grundlage der Mindestanforderungen der "DIN 14092-1 Feuerwehrhäuser". Das Raumprogramm im Massivbau umfasst auf zwei Geschossen alle notwendigen Räume und Einrichtungen, darunter getrennte Umkleide- und Duschräume für männliche und weibliche Mitglieder der Wehr. Die Hasselbacher Floriansjünger zeichnen sich nicht nur durch eine Kommandantin aus. Die Wehr im Bergdorf erfreut sich dazu eines starken Anteils weiblicher Mitglieder, die Verankerung im Gemeinschaftsleben ist stark.
Die Suche nach einem geeigneten Standorten fürs Feuerwehrdomizil im Stadtteil begann bereits 2009 durchs Amt für Gebäudemanagement. Acht Alternativen waren geprüft und durch Feuerwehr und Ortschaftsrat beraten worden, bevor die Entscheidung für das Lagerhaus fiel. Die Gesamtkosten werden auf 608 000 Euro geschätzt. Der bewilligte Zuschuss des Rhein-Neckar-Kreises vom 30. Juli 2014 über 120 000 Euro reduziert den städtischen Kostenanteil auf knapp 490 000 Euro. Der Bauantrag wurde am 19. Dezember 2014 gestellt. Nach Aussage von Stadtkommandant Michael Hess soll die Abbruchgenehmigung fürs Lagerhaus "zügig beantragt" werden. Hess rechnet mit einem Baubeginn noch im Sommer.
"Wir sind froh die Baumaßnahme schnell auf den Weg zu bringen", dankte CDU-Fraktionschef Friedhelm Zoller Dezernent Schutz. Jetzt sei auch der Zuschuss bewilligt. Von einer guten Lösung, "weil auch die Druckerhöhungsanlage im Haus bleibt", sprach Harald Gmelin (FW). Das Gebäude sei eine "Aufwertung für diese Ecke" im Stadtteil. Kritisch bewertete Stefan Seitz (Grüne) das Projekt. Man helfe "nur punktuell, statt ein ganzes Konzept zu erstellen."