Schlange stehen hieß es gleich beim ersten Wochenmarkt in Altneudorf. Foto: Katzenberger-Ruf
Von Karin Katzenberger-Ruf
Schönau-Altneudorf. Was lange währt, wird endlich wahr: Der Schönauer Stadtteil Altneudorf hat nun einen eigenen Wochenmarkt. Zum Auftakt ist der Platz zwischen dem alten Rathaus und der evangelischen Kirche zwar lediglich mit vier Verkaufswagen und dem Stand eines Imkers bestückt. Doch die Kundschaft strömt in Scharen herbei.
Es ist Mittwoch, 14 Uhr, als sich vor dem Wagen der Bäckerei Legron eine Warteschlange bildet. Das Familienunternehmen aus Schönau, gegründet im Jahr 1833, wird bereits in siebter Generation geführt und hat jüngst den "Frühstücksflitzer" angeschafft. Das Fahrzeug voller Backwaren fährt unter der Woche Gewerbegebiete in Heidelberg an und hat nun auch in Altneudorf seinen Platz. Holzofenbrot gehört zu den Spezialitäten, die man auch gut "auf Vorrat" kaufen kann, wie es heißt.
Dazu passt das Sortiment der "Allgäuer Käsehexe" aus St. Leon-Rot. Nicht nur Käse aus Heumilch, Kaminwurz, Speck oder Wild aus Tirol sind dort zu bekommen, sondern auch saftiges Birnenbrot aus dem Allgäu und Schokoküsse aus einer Manufaktur in der Pfalz.
Auf den Verkauf von rund 1000 Gewürzsorten und etwa 600 verschiedenen Teesorten haben sich derweil Nicola und Dirk Beisel spezialisiert. Das Paar wohnt in Schönau und war sofort dabei, als die Stadtverwaltung nach Marktbeschickern für Altneudorf suchte.
Griechische Feinkost bringt Eleftherios Samouladas aus Mannheim nach Altneudorf, stellt sich dem Publikum als Koch und Ernährungswissenschaftler vor. Der Inhaber der Manufaktur "Phresco" wird nach jetzigem Stand auch dafür Sorgen, dass es ab dem kommenden Frühjahr auf dem Wochenmarkt auch einen Obst- und Gemüse- sowie einen Fischstand geben wird.
Zur Eröffnung verkauft der ortsansässige Imker Adolf Rosenkranz mehrere Sorten Honig. Wie er sagt, wird er aber nur vierteljährlich dabei sein. Das nächste Mal vermutlich im Februar.
Am ersten Markttag beobachten Bürgermeister Matthias Frick sowie seine Stellvertreterin Tanja Erhard das Geschehen und sind begeistert. "Hier gibt es Lebensmittel, für die ich ansonsten weit fahren müsste", meint Frick. Derweil freut sich Erhard darüber, dass der Markt auch ein schöner Treffpunkt für die Menschen ist. "Wir hatten die Pläne dafür ja schon seit 2012 in der Schublade", so Erhard, die in dem Fall auch als SPD-Gemeinderätin spricht.
Damit der Markt auch die Pendler aus dem Steinachtal einen Zwischenstopp einlegen lässt, darf er gerne noch wachsen. Svenja Huf, zuständig für den Markt bei der Stadtverwaltung, könnte noch einige Stände auf dem Platz unterbringen. Der Lebensmittelverkauf unter freiem Himmel könne in Altneudorf durchaus eine Versorgungslücke schließen. Derweil werden bei den Besuchern des ersten Markttages weitere Wünsche wach, etwa nach einer "Hausmetzgerei". Nun liegt es erst einmal an der Bevölkerung, ob der Wochenmarkt ein Teil der Grundversorgung im Steinachtal und für die Beschicker ein lohnendes Geschäft wird. Möge die Neugier, die zum Auftakt spürbar war, erhalten bleiben.
Info: Der Wochenmarkt in Altneudorf findet mittwochs von 14 bis 18.30 Uhr beim alten Rathaus statt.