Große und kleine Helfer beteiligten sich am Putztag der Stadt Neckargemünd. Foto: RNZ
Von Agnieszka Dorn
Neckargemünd. Da hat man wohl ein ganzes hochprozentiges Getränkelager "hochgehen" lassen: Rund 100 kleine, meist sogar noch volle Schnapsflaschen fand die Jugendfeuerwehr im Rahmen des Stadtputztags an der Mauer im Menzer Park, gelagert waren diese in einem weißen Eimer. Der- oder diejenigen Eigentümer sitzen wohl nun erst einmal auf dem Trockenen. "Insgesamt 62 Müllsäcke sind in der Kernstadt samt Kleingemünd zusammengekommen", sagte Petra Holzer vom Stadtmarketing. Hinzu kommen noch die Müllsäcke aus den Ortsteilen. Am Samstagvormittag war der jährliche Putztag der Stadt über die Bühne gegangen. Das Wetter passte, es waren zehn Grad und es regnete nicht.
Etwa 200 ehrenamtliche Helfer - übrigens so viele wie noch nie - machten mit, darunter Vereine, Schulen, Kindergärten und Fraktionen. Mit von der Partie war ebenfalls Bürgermeister Frank Volk. Auch einige Passanten packte die Lust am Aufräumen, sie beteiligten sich spontan an der Putzaktion. Mit Handschuhen, Greifzangen und Müllsäcken ausgestattet säuberte man ganz Neckargemünd, die Stadt glänzt nun wieder.
Dem fünfjährigen Nilo gefiel der Stadtputztag genauso gut wie den beiden Schülerinnen Gina und Hellen. Es sei cool mitzumachen, sagte Hellen und Gina fügte hinzu, dass jeder in einer sauberen Stadt leben wolle. Und so packten beide mit an.
Die Jugendfeuerwehr war über ihren hochprozentigen Fund ziemlich erstaunt: Es sei nicht ungewöhnlich, leere Alkoholflaschen zu finden, aber das jemand auch volle Fläschchen liegen lasse, komme nicht oft vor, sagten sie. Eine andere Gruppe fand ein Päckchen mit alten Bratwürsten. Die habe man aber natürlich nicht gegessen, meinte Petra Holzer mit einem Augenzwinkern. Schließlich war ein Mittagessen vorbereitet, zu dem die Stadt als Dankeschön alle Helfer zum Schluss einlud.
Gefunden wurden die skurrilsten Dinge: In Kleingemünd stieß man auf 14 Packen voller Anzeigenblätter, die von Juli bis Oktober des vergangenen Jahres stammten. "Da hat wohl jemand keine Lust gehabt, sie auszuliefern", vermutete Petra Holzer. Weiterhin fand man einen Geldbeutel, in dem sogar noch Geld, Karten und auch ein Autoschlüssel waren. Das werde man dem Besitzer natürlich zukommen lassen, so Holzer.
Auffallend: Neben zahllosen Zigarettenkippen lag überall auch Hundekot - meistens fein säuberlich verpackt in Hundekotbeutel. Die Beutel hatte man einfach in der Natur "entsorgt". Weiterhin stieß man auf ein Mikrowellengerät, ein leeres Fläschchen Eau de Toilette und eben das "Übliche": Papiertücher, leere Süßigkeitentüten, Zigarettenschachteln - also alles, was in den Mülleimer gehört.
Die vollen Müllsäcke wurden von den Putzmannschaften an festgelegten Stellen gelagert. Dort werden sie vom heutigen Montag an abgeholt.