Das Rathaus in Schönau. Foto: Lenhardt
Schönau. (ths) Mit diesen Anträgen zur Gesamtkonzeption "Oberes Tal" stieß die CDU-Fraktion in der jüngsten Gemeinderatssitzung in ein Wespennest. Keinerlei Redebedarf gab es zwar zum "Grundsatzbeschluss zur Sanierung der Sporthalle", den das Gremium bekanntlich beschloss, nachdem die im Antrag aufgeworfenen Fragen allesamt beantwortet waren. Beim Plädoyer für die Erstellung eines klimafreundlichen Energiekonzepts allerdings kochten die Wogen ebenso endgültig hoch wie beim Ansinnen, dort ein neues Feuerwehrgebäude als "Pflichtaufgabe der Stadt" zu betrachten. Dies hatte zahlreiche Floriansjünger trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zum Kommen in die Stadthalle veranlasst.
Die Fraktionssprecherin der SPD, Annette Gärtner, verstieg sich dabei sogar in der Wortwahl, betrachtete die Anträge als "Irreführung" und hielt alles für eine "Unverschämtheit". Dies rief natürlich deren Sprecherkollegen der CDU, Heinrich Ludwig Runz, auf den Plan, der sich mehrfach "aufs Schärfste" gegen jegliche Unterstellung verwahrte. Und auch Bürgermeister Matthias Frick appellierte an das Gemeinwohl, anstatt sich politisch zu zerfleischen.
SPD-Antrag vom Juni noch nicht vergessen
Warum saßen die Animositäten noch so tief? Dies hing zuvorderst mit einem Ergänzungsantrag zur Gesamtkonzeption im "Oberen Tal" zusammen, den die Sozialdemokraten in der vergangenen Juni-Sitzung gestellt hatten. Dort setzte die Fraktion auf die Maßgabe, bei den "Planungen bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine energieeffiziente und emissionsarme Heizungsanlage" einzubeziehen. Hierbei hielt man "die Nutzung regenerativer Energien für unerlässlich". Ein entsprechendes System nannte die SPD-Fraktion allerdings nicht.
Damals vermutete Runz gar eine öffentlichkeitswirksame "Maßnahme der SPD". Denn damit lockte man die Zuhörer bei ihrem Kommen nur auf eine falsche Fährte, da sich der gesamte Maßnahmenkatalog noch in der nichtöffentlichen Phase befinde. Genau wie Darko Krcmar (Freien Wähler) sah er sich sogar genötigt, ausführliche ablehnende Stellungnahmen abzugeben und sich später bei den Zaungästen für die auf der Tagesordnung hervorgerufenen "falschen Erwartungen" zu entschuldigen.
Gärtners Anruf bei Runz zwei Tage vor der jüngsten Sitzung und auch eine schriftlich begründende Bitte einen Tag später beim Rathauschef, den Antrag von der Tagesordnung zu nehmen, brachte keinen Erfolg. Auf diese Retourkutsche der SPD-Fraktionssprecherin goss Alexander Waigel (Freie Wähler) noch zusätzlich weiteres Öl ins Feuer.
Bau kann frühestens im Jahr 2023 beginnen
Er fragte nämlich nach dem Umgang mit dem bekannt gewordenen bewilligten Zuschuss in Höhe von 465.000 Euro für das Schwimmbecken. Der Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, Werner Fischer, erläuterte nochmals wie schon an anderer Stelle, dass es hierbei nur darum gehe, den Fuß in die Fördertür zu stellen. Spätestens Ende Januar bei der Klausurtagung müsse der Gemeinderat dann entscheiden, ob die Stadt gewillt sei, noch mehr Schulden für das Lehrschwimmbecken in Kauf zu nehmen. Zudem bedeute die Bewilligung noch lange nicht den Bau dieses Projekts.
Die CDU-Fraktion stellte bezüglich der Feuerwehr Gefahr in Verzug fest und wünschte ferner eine zuverlässige Investitionssumme und entsprechend zu stellende Zuschussanträge. Darüber hinaus forderte sie einen Energiekonzeptplaner und dass in sämtliche energetische Maßnahmen ebenso die Carl-Freudenberg-Schule zu integrieren sei.
Daraufhin gab Bürgermeister Frick zum wiederholten Male an diesem Abend die Richtung vor: Nach der Hallensanierung könne das neue Feuerwehrhaus mit einem realistischen Baubeginn frühestens im Jahr 2023 in Angriff genommen werden. Die Maßnahme werde wohl rund zwei Millionen Euro an Eigenmitteln verschlingen. Erst danach könne möglicherweise die Erstellung eines Lehrschwimmbeckens folgen.