Foto: Facebook/THW Ortsverband Neckargemünd
Von Lukas Werthenbach
Schönau-Altneudorf. Schock am frühen Ostermontag: Ein 29-Jähriger ist am heutigen Ostermontag gegen 7.20 Uhr mit seinem Auto in ein Wohnhaus gekracht. Bei dem Unfall in der Altneudorfer Straße wurde der Fahrer schwer verletzt, er kam in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht. Der Opel riss ein Loch in die Wand des derzeit unbewohnten Gebäudes, das dadurch einsturzgefährdet war. In der Folge installierten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Neckargemünd und Ladenburg Stützen im und am Haus. Die Altneudorfer Straße war bis 16.45 Uhr voll gesperrt.
Der 29-Jährige fuhr nach Angaben der Polizei am Morgen mit seinem Opel in Richtung Heiligkreuzsteinach, als er plötzlich nach links von der Fahrbahn abkam und in die Hauswand des Gebäudes fuhr. Zur Ursache konnte die Polizei auf Nachfrage noch nichts sagen. Dass der Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, schließen die Beamten aus.
"Das Haus ist massiv angeschlagen", erklärte auf RNZ-Nachfrage Clemens Heck, Fachberater des THW. Demnach sei das Loch rund 1,70 Meter hoch und einen Meter breit. Durch den Einschlag des rund eineinhalb Tonnen schweren Autos seien Risse in dem Gebäude entstanden. Derartige Schäden seien bei einem Unfall dieser Art üblich, erklärte Heck - unabhängig vom Alter und der Bausubstanz des Gebäudes.
Neben 25 Kräften des THW und 17 Altneudorfer Feuerwehrleuten waren ein Architekt und ein Statiker vor Ort. Bevor die Experten das Gebäude betreten konnten, wurde zunächst mit Lasertechnik überprüft, ob sich die Substanz aufgrund der Schäden bewegt. "Da geht es um Hundertstel Millimeter", so Heck. Erst nachdem dies ausgeschlossen werden konnte, gingen THW-Kräfte, ein Architekt und ein Statiker hinein. Danach entschied man, das Gebäude mit zwei verschiedenen "Gerüstsystemen" gegen einen möglichen Einsturz zu sichern. Insgesamt fünf Wassertanks geben den Metallstützen Halt. "Normalerweise werden die Stützen im Boden verankert, aber dafür hätten wir die Straße kaputt machen müssen", sagte Heck. Weil ein Teil der provisorischen Stützen in die Fahrbahn hineinragen, die an das Gebäude angrenzt, wurde zunächst nur eine Spur der Altneudorfer Straße freigegeben. Wann die Bausubstanz dauerhaft repariert und die Sperrung vollständig aufgehoben wird, war am Montagabend noch unklar.
Heck erklärte, dass das Wohnhaus einer Seniorin gehöre. Deren Sohn sei nach dem Unfall vor Ort gewesen. Wie lange das Gebäude schon unbewohnt gewesen war, konnte Heck nicht sagen. Als Teil der Gruppe, die das Haus von innen sah, berichtete der THW-Fachberater, dass sich darin noch Einrichtungsgegenstände befanden. Das Auto sei "wohl ins ehemalige Wohnzimmer" gefahren, sagte Heck: "Von den Möbeln ist nicht mehr viel übrig." Den Schaden am Gebäude konnte am Montag noch niemand beziffern. Am Auto des 29-Jährigen entstand laut Polizei ein Totalschaden in geschätzter Höhe von 8000 Euro.
Update: Montag, 22. April, 20.40 Uhr