Auf diesem Acker plant der SV Sandhausen ein neues Stadion
Die Variante sieht zwölf Hektar zwischen L598 und A5 vor. Eine zweite Fläche würde auf Heidelberger Gemarkung liegen.

Von Lukas Werthenbach
Sandhausen. Nach Wochen der Geheimhaltung ist nun durchgesickert, wo laut einem Vorschlag des Fußballzweitligisten SV Sandhausen (SVS) das BWT-Stadion samt Parkfläche und fünf Trainingsplätzen neugebaut werden könnte. Nach Informationen der RNZ kommen auf Sandhäuser Ortsgebiet für diesen "großen Wurf" zwölf Hektar Ackerfläche im Süden der Hopfengemeinde in Frage: zwischen der Autobahn A5 und der Landesstraße L598; südlich beziehungsweise südwestlich des Areals verläuft die Ortsgrenze zu Walldorf, im Norden der Hardtbach. Als "wünschenswert" gilt für diese Lösung wohl auch der Bau einer eigenen Autobahnabfahrt. Eine weitere mögliche Fläche für das Stadion liegt offenbar auf Heidelberger Gemarkung, ebenfalls nahe der A5.
Derweil sehen die drei anderen Varianten als "kleine Lösung" zwei zusätzliche Fußballfelder am bisherigen Vereinsgelände vor. Das ist das Ergebnis des nach Protesten gegen die ursprünglichen Erweiterungspläne eingerichteten Runden Tischs, der bekanntlich seit Januar nach "Alternativstandorten außerhalb des Waldschutzgebiets Schwetzinger Hardt" sucht. Die Runde besteht aus Gemeindeverwaltung, Rats-Fraktionsvorsitzenden, Petra Weiß von der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI), SVS-Präsident Jürgen Machmeier und Vertretern der Stadion-Nachbarn FC Sandhausen (FCS) sowie Tennisclub 1970 (TC). Sie hatte wie berichtet am vergangenen Samstag in der Festhalle erstmals dem gesamten Gemeinderat alle fünf Varianten vorgestellt – und Stillschweigen vereinbart.
So geht auch aus der am gestrigen Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung von Bürgermeister Georg Kletti dazu lediglich hervor, dass diese Präsentation mit anschließender Fragerunde im Rahmen einer dreistündigen, "vierten und vorläufig letzten Zusammenkunft des Runden Tisches" stattgefunden hat. Neben dem Lob der Ratsmitglieder für "die geleistete Arbeit und das konstruktive Klima" der bisherigen Treffen ist darin von einer noch nicht näher datierten Vorstellung "der Arbeitsergebnisse des Runden Tisches im Februar nächsten Jahres in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung" die Rede. Wie berichtet waren nach der Präsentation am Samstag BI-Sprecherin Weiß und die Vorsitzenden von FCS und TC gebeten worden, die Festhalle zu verlassen. Anschließend seien dem Gemeinderat die mit einer Variante verbundenen "Finanzdaten" präsentiert worden.
Aus Teilnehmerkreisen erfuhr die RNZ nun von jener Fläche südlich der Sandhäuser Höfe. Demnach würde Machmeier – im Falle eines Stadionneubaus – wohl das Areal auf Gemarkung der Hopfengemeinde bevorzugen. Ob und inwiefern es bereits Gespräche mit Eigentümern der landwirtschaftlich genutzten Fläche gab, ist nicht bekannt. Auch Details über das zweite für einen Stadionneubau anvisierte, zu Heidelberg gehörende Gelände waren bisher nicht zu erfahren.
Auch interessant
Am Mittwoch hatten sich bekanntlich örtliche Naturschutzvereine gegen ein neues Stadion ausgesprochen: Sie kritisieren einen damit verbundenen "gewaltigen Flächenverbrauch" und fragen nach der Zukunft des alten Stadiongeländes. Sie sprechen sich stattdessen für eine der "kleinen Lösungen" aus, von denen mindestens eine nach RNZ-Informationen einen Umzug des FCS vorsehen würde, sodass auf der so frei werdenden Fläche zwei Sportplätze für den SVS entstehen könnten. Auch ein Umzug des TC ist wohl noch nicht vom Tisch. Das letzte Wort hat jedenfalls der Gemeinderat.