Am 18. Februar will die Bahn zunächst den Startschuss für die Verlängerung des Bahnsteiges eins des S-Bahnhofs St. Ilgen/Sandhausen geben (im Bild links) - kurz darauf soll auch die Verlängerung des gegenüberliegenden Bahnsteiges zwei beginnen. Foto: Popanda
Von Werner Popanda
Leimen-St. Ilgen/Sandhausen. "Und, beginnen sie heute endlich, die Bauarbeiten zur Verlängerung der Bahnsteige am S-Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen?" Genau diese Frage könnte sich die eine oder andere Nutzerin respektive der eine oder andere Nutzer dieses Haltepunkts in den letzten Tagen durchaus gefragt haben. Denn schließlich war der Auftakt zu dieser Baumaßnahme bei einer Bürgerinformationsveranstaltung des Bauherren Deutsche Bahn (DB) Mitte Januar in der St. Ilgener Aegidiushalle für Ende Januar angekündigt worden. Doch noch um die Monatswende zum Februar hieß es in Sachen Bautätigkeit: Pustekuchen!
Auf Nachfrage der RNZ teilte die DB nun mit, dass der Baubeginn tatsächlich erst "voraussichtlich Mitte/Ende Februar" erfolgen werde. Am Freitag kündigte die Stadt Leimen an, dass die nächtlichen Arbeiten am 18. Februar beginnen sollen. Die DB weist darauf hin, dass die Baustelleneinrichtung bereits Anfang Januar begonnen hat. Was damals dermaßen unangekündigt geschah, dass sich bei der Veranstaltung gleich mehrere Anwohner heftig hierüber beschwerten.
Jedenfalls, so die DB, sei die den Bau ausführende Firma Grötz "zur Zeit dabei, das erforderliche Material zu bestellen und zu liefern". Nach der Anlieferung des Baumaterials zuerst in Angriff genommen werde die Verlängerung des Bahnsteigs am Gleis zwei. Sprich: Der noch bestehende Bahnsteig wird zurückgebaut und dann werden Fundamente, Bahnsteigkanten und der Belag eingebaut. Im Anschluss daran werde der Bahnsteig am Gleis eins verlängert, wobei für diese Arbeiten mit einem Zwei-Wege-Bagger, also einem "schienengebundenen Fahrzeug mit Presslufthammer", als vorbereitende Maßnahme von der Firma Thales noch zwei Signale versetzt werden müssten.
In einer ganz bestimmten Hinsicht ist dies denn aber doch ein wenig irritierend. Denn in der Veranstaltung Mitte Januar präsentierten DB-Netze-Gesamtprojektleiter Sven Schäfer und der Technische Projektleiter Kevin Brümmel noch folgende Planung. Von Januar bis September 2019 sind Bahnsteig eins und Gleis eins an der Reihe, von Februar bis September 2019 dann Bahnsteig zwei und Gleis zwei. Von September bis Dezember 2019 sollen Restarbeiten erfolgen.
Auf jeden Fall fest hält die DB daran, dass die Inbetriebnahme im Dezember dieses Jahres stattfinden und dass es bis dahin "tagsüber keine Einschränkungen" geben werde. Dies sei darauf zurückzuführen, dass jenes Gleis, in dem gearbeitet wird, während der nächtlichen Bauarbeiten von 23 bis 5 Uhr gesperrt werde und die "Züge um die Baustelle herumfahren". Die S-Bahnen hielten dann am anderen Bahnsteig.
Erforderlich wurde die Bahnsteigverlängerung aus der Sicht der DB, da auf dem Streckenabschnitt der S-Bahn Rhein-Neckar zwischen Heidelberg und Bruchsal künftig auch "Langzüge" fahren sollen. Hierbei handelt es sich um elektrische Triebzüge in "Dreifach-Traktion", worunter drei aneinander gekoppelte und per Fernsteuerung verbundene Schienenfahrzeuge zu verstehen sind. Bereits auf Vordermann gebracht wurde der Bahnhof Wiesloch-Walldorf, Ihm folgen sollen neben dem Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen, bei dem allein sich die Investition auf gut zwei Millionen Euro beläuft, die Bahnhöfe Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach, Rot-Malsch, Bad Schönborn-Kronau, Bad Schönborn Süd und Ubstadt-Weiher. Komplett neu baut die DB in Stettfeld-Weiher.
Weitere Informationen hierzu finden sich im Internet. Zusätzliche konkrete Anwohnerinformationen zu aktuellen Themen wie beispielsweise Verkehrseinschränkungen sollen per Postwurfsendungen erfolgen. Obendrein gibt es auch ein Baustellentelefon von Projektleitung und Bauüberwachung, das unter 01 52 / 37 40 79 11 zu erreichen ist.