Rhein-Neckar

Beschädigtes Glasfaserkabel sorgte für Ausfall der Telefonnetze (Update)

Feuerwehren besetzen Gerätehäuser als Anlaufstelle für die Bevölkerung

31.03.2020 UPDATE: 01.04.2020 13:52 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Symbolfoto: Uli Deck

Von Christoph Moll

Bammental. "Dies ist eine wichtige Durchsage: Es kommt aktuell zu einem Ausfall des Telefonnetzes – überwiegend des Anbieters Telekom. Notrufe funktionieren nicht. Informieren Sie sich über die Medien. Das Feuerwehrhaus ist als Anlaufstelle für Notrufe besetzt." Von dieser Durchsage sind die Bammentaler am frühen Dienstagnachmittag aufgeschreckt worden. Die Feuerwehr drehte ihre Runden in der Elsenztalgemeinde und informierte über den großflächigen Ausfall des Telefonnetzes.

Kurz nach 14 Uhr schlugen die Warnapps "Katwarn" und "Nina" auf den Smartphones Alarm: Die Integrierte Leitstelle des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises meldete, dass es wegen einer Störung im Telefonnetz mit den Vorwahlen 06221 und 06223 zu Beeinträchtigungen kommt und die Feuerwehrgerätehäuser als Anlaufstelle für den Fall besetzt sind, dass Notrufe nicht per Telefon über die 112 gemeldet werden können. Das Problem: Diese Warnung kam bei vielen Betroffenen nicht an, da auch das Internet nicht funktionierte und zudem auch noch das Handynetz ausfiel. Betroffen waren wohl überwiegend Kunden der Telekom und von T-Mobile. Das Kabelnetz von Unitymedia und auch andere Mobilfunknetze funktionierten.

Bammentals Feuerwehrkommandant Timo Winkelbauer, der derzeit selbst im Home-Office arbeitet und den Ausfall schon gegen 10.30 Uhr bemerkte, traf deshalb eine Entscheidung: Neben dem von der Leitstelle vorgeschriebenen Besetzen des Feuerwehrhauses ab 13.30 Uhr wurden zwei Fahrzeuge zu Lautsprecherdurchsagen durch den Ort geschickt. Sie machten mit Martinshorn auf sich aufmerksam. In anderen Gemeinden wurde auf Lautsprecherdurchsagen verzichtet. "Wir haben diese Maßnahme für notwendig gehalten, zumal der Ausfall auch länger andauern sollte", so Winkelbauer. Besonders problematisch sei allerdings gewesen, dass die Störung gleichzeitig das Festnetz und das Mobilfunknetz betraf. "Das ist eine Katastrophe und habe ich so noch nie erlebt", sagte der erfahrene Feuerwehrmann.

Wegen des Coronavirus wurde aber nicht allzu viel Personal eingesetzt – am Ende war es ein achtköpfiges Team. Und es wurde darauf geachtet, dass hauptsächlich Personen zusammen unterwegs sind, die ohnehin in einem Haushalt leben, zum Beispiel Vater und Sohn. Im Gerätehaus standen medizinisch ausgebildete Feuerwehrleute für den Ernstfall bereit. In diesem wären über Funk bei der Leitstelle Notarzt und Krankenwagen alarmiert worden. Zu einem Notfall kam es aber zum Glück nicht.

Gegen 18 Uhr kam schließlich die Entwarnung: Das Telefonnetz funktionierte wieder, der Einsatz konnte beendet werden. Das bestätigte ein Telekom-Sprecher am Mittwoch. Ein  Glasfaserkabel von Heidelberg nach Neckargemünd war bei Tiefbauarbeiten beschädigt worden. Dies führte zu Netzausfällen bei rund 8000 Kunden in Heidelberg, Neckargemünd und Neckarsteinach. Betroffen waren zudem sieben Mobilfunkzellen. Techniker zogen ein neues Glasfaserkabel ein. 

Update: Mittwoch, 1. April 2020, 13.53 Uhr

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.