Region Heidelberg

In diesen Gemeinden gibt es noch ein Ferienprogramm

In sechs Kommunen wird trotz Corona ein Angebot für Kinder auf die Beine gestellt - Den übrigen verhagelte das Virus die Planungen

06.07.2020 UPDATE: 07.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 54 Sekunden
Ob Frisbee-Werfen wie in Eppelheim, Schnuppertauchen wie in Leimen oder Töpfern wie in Sandhausen – so unbeschwert wie im vergangenen Jahr werden die Ferienangebote im Corona-Jahr 2020 nicht werden. Foto: Popanda

Von Sabrina Lehr

Region Heidelberg. Kaum ist die vom Coronavirus erzwungene Zwangspause vorbei, steht die angeblich "schönste Zeit des Jahres" schon wieder vor der Schultür: In einem knappen Monat beginnen die Sommerferien. In diesem Jahr wird aber so einiges anders als sonst. Denn traditionell veranstalten die Kommunen der Region in Kooperation mit ortsansässigen Vereinen Ferienprogramme für ihre jüngsten Bürger. Vielerorts ist das beliebte Angebot aber abgesagt. Einige tüfteln jedoch an Corona-konformen Alternativen. Die RNZ hat sich umgehört, wie die Ferienprogramme im Coronajahr 2020 aussehen.

> In Dossenheim baut man auf den Programmen der vergangenen Jahre auf. "Wir haben unsere langjährigen Kooperationspartner gefragt, ob sie sich eine Teilnahme auch in diesem Jahr vorstellen können", berichtet Silvia Kohler vom Jugendbüro, wo das Ferienprogramm sowie die Ferienbetreuung federführend organisiert werden. So können sich die Kinder unter anderem auf Schnupperveranstaltungen im Reiten, Tennis oder Angeln freuen. Auch der beliebte Ausflug ins Maislabyrinth findet statt. Angereist wird aber nicht wie sonst mit dem Bus, sondern mit dem Rad. "Außerdem arbeiten wir mit kleineren Gruppen von maximal 20 Kindern", so Kohler.

> In Eppelheim steht fest: Es wird ein Kinderferienprogramm geben. Das Angebot, das wie die Ferienbetreuung vom Verein Postillion organisiert wird, werde unter Corona-Bedingungen anders aussehen als in den Vorjahren. "Wir wollen den Kindern trotzdem etwas bieten, wo sie gezwungenermaßen so lange zu Hause waren", sagt Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Was genau den Kindern geboten wird, konnte die Rathauschefin indes noch nicht sagen. "Noch stehen Rückmeldungen aus und wir müssen alle Punkte noch überprüfen."

> In Leimen haben die Kinder zwei Angebote zur Auswahl: In allen vier August-Wochen finden die "Sommersportwochen" statt, in denen der SK Neptun Leimen und die DLRG im Freibad Schwimmkurse anbieten: Von Montag bis Freitag üben Trainer mit den Kindern – am Ende des Kurses legen die Teilnehmer wahlweise die Prüfung für das Seepferdchen- oder Bronze-Abzeichen ab. Zudem bietet das Friedrichsstift vom 10. bis zum 14. August beziehungsweise vom 17. bis zum 21. August das Programm "Dschungel-Indianer" an. Dort lernen die Kinder spielerisch das Leben der Indianer sowie die Welt des Dschungels kennen. Auch hier gilt eine begrenzte Teilnehmeranzahl von maximal 20 Kindern. Auch eine Ferienbetreuung wird angeboten.

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> In Lobbach fällt das von der Gemeinde organisierte Ferienprogramm aus. In die Bresche springt aber ein Verein: Die SG Lobbach bietet von 12. bis 14. August eine eigene Veranstaltung auf dem Sportplatz des SV Waldwimmerbach an. Laut Jugendleiter Karl Werner ist eine bunte Mischung aus Ballspielen, Schnitzeljagden oder Wanderungen geplant. "Etliche Kinder werden dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren können. Da muss man ein bisschen Normalität bieten", begründet er die Eigeninitiative.

> In Neckarsteinach wurde man kreativ. "Ferienrucksack statt Ferienspiele" lautet dort die Parole. "Wir packen Rucksäcke mit Anregungen für Aktivitäten", erklärt Heike Haß, die das Programm organisiert. So finden die Kinder zum Beispiel Bastelanleitungen, einen Bausatz für ein Solarboot oder Textilmarker im Rucksack. Den können sich die jungen Neckarsteinacher ab der ersten Ferienwoche in der Steinach-Apotheke in der Hauptstraße abholen. Zusätzlich sind weitere Veranstaltungen und wöchentliche Quiz-Angebote geplant, die jeweils im Internet veröffentlicht werden.

> In Sandhausen hat man ein Kinderferienprogramm in "abgespeckter Form" auf die Beine gestellt. "In den vergangenen Jahren wurden meist um die 50 Veranstaltungen angeboten", berichtet Marion Kral von der Gemeinde Sandhausen. Dieses Jahr hat man es auf knapp die Hälfte gebracht: Unter den 21 Terminen, die auch unter Pandemiebedingungen durchführbar sind, befinden sich unter anderem Radtouren, ein Ausflug ins Technoseum oder ein Zauberkurs. Eine Ferienbetreuung findet begrenzt im Rahmen der Kernzeitbetreuung statt.

> In Bammental, Gaiberg, Heiligkreuzsteinach, Mauer, Meckesheim, Neckargemünd, Nußloch, Schönau, Spechbach, Wiesenbach und Wilhelmsfeld findet kein Ferienprogramm statt. Die Absagen ihrer weit im Voraus geplanten Aktivitäten begründen die Kommunen unterschiedlich. So verweist beispielsweise die Gemeinde Heiligkreuzsteinach auf ehrenamtliche Betreuer, die zur Risikogruppe gehören. Auch in Mauer sei es den Vereinen nicht möglich gewesen, ein Programm mit genügend Personal zu stellen; die in Kooperation mit der Kernzeitbetreuung der Norbert-Preiß-Schule organisierte Sommerferienbetreuung findet jedoch statt. Ebenso wird es in Nußloch, Neckargemünd und Wiesenbach gehandhabt.

In Spechbach nennt Hauptamtsleiter Marc-André Waxmann die unsichere Lage als Grund: Man wisse noch nicht, welche Auflagen im Sommer erfüllt werden müssen. Das sieht man auch in Gaiberg und Bammental so. Für Meckesheims Rathauschef Maik Brandt war die Absage indes auch aufgrund der "nicht wenigen Absagen der bisherigen Veranstalter" unumgänglich. Davon kann auch sein Nußlocher Pendant Joachim Förster ein Lied singen: "Die Vereine sind in großen Teilen mit sich selbst beschäftigt und können daher verständlicherweise kein Ferienprogramm auf die Beine stellen." In Neckargemünd, Schönau, Wiesenbach und Wilhelmsfeld finden aufgrund der Pandemie ebenfalls keine Ferienspiele statt.

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