Die Turmschule weiß nicht mehr wohin mit ihren Schülern
Rektorin Angela Münch klagt über schlimme Raumnöte - Grundschule wird absehbar fünfzügig

Die Turmschule im Herzen von Leimen wurde 1909/10 errichtet. Die einstige "Volksschule" ist heute Grundschule. Foto: Frenzel
Von Thomas Frenzel
Leimen. Wenn - wovon auszugehen ist - zutrifft, was Angela Münch als Rektorin der Turmschule bei der zurückliegenden Sitzung des Runden Tisches zur Rathausplatzgestaltung vorbrachte, dann ist dringender Handlungsbedarf angesagt: Leimens innerstädtische Grundschule platzt aus allen Nähten. Die bisherigen Nutzungen von ureigenen Schulräumlichkeiten durch Dritte werden dadurch nachhaltig in Frage gestellt. Die Schulleiterin sprach hier explizit die an die Stadt abgegebenen Räume für Kernzeitbetreuung und Schülerhort an.
Münch zufolge steigen bei der Turmschule die Zahlen der angemeldeten Kinder. Die Folge aus Sicht der Schulleiterin: Die Grundschule wird in naher Zukunft nicht mehr vierzügig zu halten sein, sondern durchgängig fünfzügig. Macht bei vier Schuljahren 20 statt 16 Klassen.
Und diese 20 Klassen wollen untergebracht sein, in eigenen Klassenzimmern und auch in Fachräumen. Und da hapert es nach Worten der Schulleiterin insbesondere beim vorgeschriebenen Sport: Drei Stunden Bewegung müssten pro Klasse und Woche gewährleistet sein, seien es aber nicht. Die benachbarte Fritz-Zugck-Halle verfüge nur über eine richtige Sporthalle, die darüber liegende Aula sei beispielsweise für Ballspiele nicht geeignet. Zudem stünden diese beiden Hallen nur bedingt zur Verfügung, weil vormittags dort auch Seniorensport stattfinde.
Für Angela Münch gab es denn auch nur eine Forderung: "Wir brauchen eine große Halle." Und zwar nicht alleine für den Sport, sondern auch als Aula und Begegnungsstätte. Mangels Platz müsse derzeit beispielsweise bei den Einschulungsfeierlichkeiten die Zahl der Besucher streng reglementiert werden. Die Schulleiterin: "Wir können uns nicht als Gemeinschaft erleben, das ist ein Platzproblem."
Die Stadträte unter den Mitgliedern des Runden Tisches zeigten sich überrascht. Michael Reinig (GALL) diagnostizierte dringenden Informationsbedarf. Bezüglich der Einschulungsfeiern sah aber auch Klaus Feuchter (FDP) kein ernsthaftes Problem - hier lasse sich auf die stadteigenen anderen großen Hallen ausweichen. Was den schulischen Bewegungssport anbelangte, war für ihn allerdings eines klar: Bei der Zugck-Halle hat die Schule Vorrang.
Dass die vorgebrachten Bedenken der Schulleiterin nicht ins Leere verpufften, offenbarte die zurückliegende Sitzung des Gemeinderats. Unter Punkt "Verschiedenes" gab Oberbürgermeister Hans D. Reinwald bekannt, dass die nächste Sitzung des Runden Tisches für den Montag, 27. November, anberaumt werde. Sie beginnt um 16 Uhr mit einer Besichtigung der Turmschule.