In vier Sitzungen erarbeitete ein Ausschuss ein Zukunftskonzept für den Bau. Foto: Alex
Nußloch. (axe) K 16 klingt eher nach einer Spezialeinheit, denn nach einem kommunalen Gremium oder einem Bauprojekt. Doch in Nußloch steht die Abkürzung schlicht für das marode Gebäude in der Kaiserstraße 16. Und für den "Ausschuss K 16", der aus der Mitte des Gemeinderates heraus gebildet wurde, um über die Zukunft des fraglichen Areals zu beraten.
Bereits gegen Ende vergangenen Jahres hatte der Aufsichtsrat der Kommunalen Wohnungs- und Grundstücks GmbH Nußloch (KWG) entschieden, einen Um- oder Neubau anzugehen – die KWG ist Eigentümerin des auch als Flickbau bekannten Hauses. Finanziell handlungsfähig ist die früher stark defizitäre Gesellschaft mittlerweile, weist doch der Jahresabschluss für 2018 einen Überschuss von gut 800.000 Euro aus. Auch die bilanzierten Verbindlichkeiten sind zwischenzeitig nennenswert abgeschmolzen auf rund 5,5 Millionen Euro, den Großteil davon schuldet die KWG der Gemeinde.
Aufgrund der Bedeutung des Gebäudes für die Kommune sowie strategischer und damit verbunden finanzieller Fragen konnte und wollte der KWG-Aufsichtsrat jedoch nicht in Eigenregie über die Kaiserstraße 16 befinden. Also wurde der besagte Ausschuss gebildet. Die Moderation und Leitung der vier bisherigen Sitzungen nebst Ortsbegehung hatte Diplom-Ingenieur Lutz Kühlmann von der gleichnamigen Projektleitung und Bauherrenvertretung übernommen.
Quer durch die Fraktionen des Gemeinderates wurde die Arbeit im Ausschuss gelobt – auch als Modell für künftige Vorhaben. Dem Vernehmen nach feilten die Vertreter ohne politische Scheuklappen an dem Konzept für K 16. Festgezurrt wurde dieses in 13 Leitsätzen, wie man der Bauruine wieder auf die Steine helfen will. Ferner skizzierte das Gremium einen recht ambitionierten Zeitplan, an dessen Ende in zwei Jahren ein Gebäudeensemble stehen könnte, das sich am Prinzip des sozialen Wohnungsbaus orientiert.
Entstehen sollen den Leitlinien zufolge vorwiegend Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, wo immer praktikabel barrierefrei, sowie gemeinschaftlich nutzbare Räume und Flächen. Hierzu zählt auch ein begrünter Innenhof mit Möblierung. Für das Baubudget wie für die spätere Bewirtschaftung wird Kostendeckung angestrebt.
Zum Abriss freigegeben ist derweil das alte Feuerwehrhaus. Das zugehörige Grundstück soll Fahrrad- und Autostellplätze sowie Gemeinschaftsräume aufnehmen – eine Überbauung zur Mehrung der Wohnfläche ist ebenfalls im Gespräch.
Was sich wiederum vom Bestand des Flickbaus erhalten lässt, soll auch erhalten und saniert, zudem das Dachgeschoss ausgebaut werden. Nicht zuletzt im Interesse der Umwelt spart das Ressourcen – mit dem gleichen Ziel will Nußloch in der Kaiserstraße 16 vorrangig ökologische Baustoffe verwenden.