Tolle Idee: Stephan Anweiler (v.l.) und Dustin Bisinger von den Materialseilbahn-Freunden riefen das Nußlocher Online-Quiz im sozialen Netzwerk Facebook ins Leben. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Nußloch. Fragen über Fragen: "Wann stieg die 1. Mannschaft Herren der SG Nußloch Abteilung Handball zum ersten Mal auf?", "Wie viel Lastkraftwagen müssten jeden Tag durch Nußloch fahren, wenn es die Materialseilbahn nicht gäbe?", oder: "Wann wurde der Nußlocher Fußballverein zum letzten Mal Meister im Herrenfußball?" 52 Quizfreunde haben am Wettbewerb der Materialseilbahn-Freunde Nußloch teilgenommen. Wer die besten Ortskenntnisse rund um Nußloch hatte, war am Ende der Sieger.
Das Besondere: Wegen des Kontaktverbots aufgrund der Corona-Pandemie fand das Ganze im Internet statt. Nußlocher Unternehmen stifteten die Preise. Und nach vielen positiven Rückmeldungen folgt schon am Samstag, 11. April, um 19 Uhr die zweite Auflage des Rätsels im Internet.
"Wir haben uns überlegt, wie man jetzt einander nah sein kann, ohne direkten sozialen Kontakt zu haben", erklärte Dustin Bisinger von den Materialseilbahn-Freunden (MSB). Zusammen mit Stephan Anweiler kam er auf die Idee, ein Quiz im Internet zu organisieren – gesagt, getan. Alles, was man brauchte, waren ein Profil im sozialen Netzwerk Facebook und jede Menge Ortskenntnisse. Der Schwierigkeitsgrad der Fragen reichte von leicht bis schwierig – und Glück musste man auch haben. Wer das Nußlocher Heimatbuch daheim hatte, war im Vorteil – aber nur geringfügig. Begeistert von der Idee zeigte sich auch Bürgermeister Joachim Förster. Mitraten durfte der Rathauschef allerdings nicht, denn einige Fragen betrafen sogar ihn selbst in seinem Amt.
Um 19.52 Uhr wandte sich Dustin Bisinger mit einer Videobotschaft an alle Nußlocher und Maisbacher. Er erklärte die Teilnahmebedingungen, informierte wie das Ganze abläuft – und dann startete das Quiz. Alle fünf Minuten wurde eine neue Frage gestellt, die Quizfreudigen sollten die Antworten per Facebook-Nachricht schicken. Wer wollte, konnte alle Antworten sammeln und diese erst zum Schluss einreichen. Besser war es allerdings, die Fragen gleich zu beantworten. Denn bei Punktegleichstand am Ende entschied die am schnellsten eingegangene Antwort.
Um 20.05 Uhr flimmerte die erste Frage auf: "Wie viele Tage ist Bürgermeister und MSB-Weltmeister im Dosenwerfen, Joachim Förster, im Amt?" Weiter ging’s mit der Zahl der Spielplätze in Nußloch und der Frage nach dem Berg, auf dem der Nußlocher Riesling vom Weingut Adam Müller angebaut wird. Es gab auch etliche trickreiche Fragen, darunter jene nach der Zahl der Ampelanlagen im Ort und nach der Länge des Zugseils der Materialseilbahn. Zählen musste man auch bei der Frage nach der Blätteranzahl des Nussbaums im Wappen der Gemeinde. Die Antwort nach Nußlocher Ehrenbürgern hingegen war relativ einfach, denn man konnte sie schnell per Suchmaschine im Internet finden.
Die Lösungen veröffentlichten die MSB dann am nächsten Tag via Facebook, darunter etwa: Im Amt war Rathauschef Joachim Förster bis dato 758 Tage, Nußloch hat sieben Ampelanlagen und das Zugseil der Materialseilbahn ist 11.600 Meter lang. Weiterhin wurde nach der Einwohnerzahl gefragt und seit wann Maisbach offiziell zu Nußloch gehört: seit 1937.
Neben zahlreichen "Gefällt mir"-Markierungen gab es auf Facebook im Laufe des Abends immer wieder Kommentare, mitunter im Nußlocher Dialekt. "Ihr kommt auf Fragen", schrieb jemand, "War super, danke für eure Mühe" sowie "Hat Spaß gemacht. Auch ganz ohne Heimatbuch" lauteten die Rückmeldungen. Um Punkt 23 Uhr kam übrigens die letzte Frage.
Es sei ein riesiger Erfolg gewesen, sagte Dustin Bisinger begeistert. Familien saßen zusammen und grübelten. Andere tauschten sich in Gruppen über Handynachrichten aus, erzählte Bisinger.