Die Stadt hatte auch grüne Tonnen angeschafft, die nun montiert wurden. Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Das ging schnell: Nach Beschwerden über die neuen orangefarbenen Mülleimer am Kleingemünder Neckarufer hat die Stadt gehandelt. Die gerade erst angebrachten Eimer wurden gegen grüne Tonnen getauscht.
Die leuchtend-orangefarbenen Mülleimer standen erst wenige Stunden, da hagelte es bereits scharfe Kritik. Bei Bürgermeister Frank Volk gingen am vergangenen Wochenende zahlreiche Beschwerden ein. Der Tenor: Die Farbe passt nicht ans Neckarufer und sei auch für die Touristen vom Neckar aus nicht schön anzusehen. Stadtsprecherin Petra Polte räumte schnell ein, dass die Mülleimer "stärker dominierend" wirken als gedacht – auch weil am Neckarufer zur Zeit alles kahl sei. Sie kündigte an, dass sie rasch durch "weniger hervorstechende Modelle" ausgetauscht werden.
Das ist bereits geschehen. Das Neckarufer hat nun grüne Tonnen. Laut Polte wurden 14 Stück ausgetauscht. Die grünen Exemplare mussten nirgendwo abgebaut werden, sondern waren beim städtischen Bauhof noch "auf Lager". Die Stadt hatte unlängst 62 orangefarbene und 20 grüne Eimer zum Stückpreis von 57,50 Euro angeschafft. Mit dem Austausch war ein Bauhofmitarbeiter etwas mehr als vier Stunden beschäftigt, wodurch Kosten von etwa 150 Euro entstanden seien. Die abgebauten orangefarbenen Mülleimer werden nun eingelagert und sukzessive dort, wo nötig, im Stadtgebiet an öffentlichen Wegen und Bushaltestellen angebracht, so Polte. Dort würden sich diese "wegen ihrer Signalwirkung" besonders gut eignen. Es landet also keine Mülltonne auf dem Müll ...
Update: Donnerstag, 28. Januar 2021, 14.34 Uhr
Die Neckarufer-Mülleimer finden viele zu hässlich
Neckargemünd. (cm) Die neuen Mülleimer am Kleingemünder Neckarufer und am Leinpfad in Neckargemünd standen am Wochenende erst wenige Stunden, da begann bereits der Spott. Nach scharfer Kritik an den knallorangen Plastikgefäßen lenkt die Stadt ein. Die neuen Mülleimer sollen ausgetauscht werden.
Im Netzwerk "Facebook" wurde vor allem die Farbe kritisiert. "Ist das hässlich", fand ein Nutzer. Ein anderer meinte, dass die vorherigen Exemplare viel weniger auffielen und sich besser in die Landschaft eingefügt hätten. "Sicher, dass das nicht in Holland ist?", lautete eine spöttische Frage angesichts der Ähnlichkeit zur Nationalfarbe der Niederlande. Eine Nutzerin fand: "Das fügt sich null ins Landschaftsbild einer Stadt am Fluss – auch nicht schön anzusehen für die Touristen, die mit dem Schiff vorbeifahren."
Einige Kommentatoren lobten, dass an jeder Sitzbank ein Eimer steht und diese nun mehr auffallen. Eine Frau nahm es mit Humor: "Man sieht jetzt schon im Halbdunkeln auf ein Kilometer Entfernung und auch von der anderen Neckarseite aus, wo die nächste Sitzbank ist."
Die auffälligen Mülleimer seien nach Forderungen aus dem Gemeinderat angeschafft worden, berichtet Stadtsprecherin Petra Polte. Sie seien zudem "krähensicher" – Vögel könnten also keinen Müll herauspicken. Zuvor habe es zu wenige Eimer gegeben, die meist überfüllt gewesen seien. "Daher wollten wir mit den neuen Körben deutlich zeigen, wo die Spaziergänger ihre Abfälle sauber entsorgen können, damit nicht mehr so viel in die Landschaft geworfen wird", so Polte. Die neuen Mülleimer könne man nun "nicht übersehen".
Die Stadtsprecherin räumt aber ein: "Tatsächlich wirken die neuen Körbe beim Blick auf den Leinpfad nun doch stärker dominierend als man sich das vorgestellt hatte." Viele Bürger hätten Bürgermeister Frank Volk am Wochenende angesprochen und angeschrieben. Die leuchtenden Eimer sollen deshalb in den nächsten Tagen durch weniger hervorstechende Modelle ausgetauscht werden, die orangen an anderer Stelle verwendet werden, wo sie weniger auffallen, so Polte. Wo genau, blieb offen.