Am Neckargemünder Stadttor blockierte im Oktober ein VW die Hauptstraße, sodass der Bus nicht durchkam. Foto: Krätschmer
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Einen ungeplanten Vorgeschmack auf den geplanten Streik der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) am Freitag gab es bereits am Donnerstag in der Stadt am Neckar. Denn dort kam der Busverkehr durch die Hauptstraße ab 9.50 Uhr etwa eine Stunde lang zum Stillstand. Grund war ein VW Golf mit Mannheimer Kennzeichen, der vor der inzwischen geschlossenen Bäckerei Maier am Stadttor die Hauptstraße blockierte. Normale Autos passten noch vorbei, doch beim langen Gelenkbus war Schluss.
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Solche Blockaden sind in der Neckargemünder Altstadt erst einmal nichts Ungewöhnliches. "Meistens sind die Fahrer aber nur kurz in einem Geschäft und machen die Straße dann gleich wieder frei", sagte eine Sprecherin der RNV auf RNZ-Anfrage. Am Donnerstag war es anders: Vom Halter des Wagens sei weit und breit keine Spur gewesen. "Deshalb haben wir die Polizei verständigt", so die Sprecherin. Ein Abschleppunternehmen war bereits beauftragt, als die Fahrerin nach Angaben der Stadt dann doch noch auftauchte und den Wagen wegfuhr.
Die Fahrt für die Fahrgäste im betroffenen Bus hatte indessen vorzeitig geendet: Sie mussten aussteigen. Alle folgenden Busse in Richtung SRH wurden laut der RNV-Sprecherin durch den Hollmuth-Tunnel umgeleitet. Die Haltestellen Hanfmarkt und Altes Rathaus wurden nicht angefahren. Die Gegenrichtung war nicht betroffen. Der durch das Auto blockierte Bus fuhr leer zurück nach Heidelberg. Im Einsatz waren auch die Polizei und der Vollzugsdienst der Stadt.
RNZ-Leser Ralf Krätschmer hatte das Geschehen beobachtet. Der Neckargemünder vermutete mit einem Augenzwinkern, dass es sich bei der Blockade um eine Maßnahme der Stadt Neckargemünd handeln könnte. Diese wolle wohl damit die Autofahrer "therapieren", damit sie den Hollmuth-Tunnel benutzen und nicht durch die Altstadt fahren. "Chapeau – ein kluger Schachzug, der Schule machen sollte", so Krätschmer schmunzelnd.