Wer hat die Früchte an die Birne gehängt? Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Wer Äpfel mit Birnen vergleicht, macht bekanntlich einen Fehler. Noch schlimmer findet es Hans Mäser, wenn es um Kaki-Früchte und Birnen geht. Vor wenigen Wochen hat der Inhaber der Edel-Destillathek in Neckargemünd bei einem Vortrag auf eine Rarität aufmerksam gemacht. Am Eugen-Gärtner-Plätzl neben dem Hanfmarkt gedeiht nämlich ein seltener Baum: eine weidenblättrige Wildbirne.
Über das vergangene Bohrermarkt-Wochenende hat dieser Baum nun ganz besondere, große gelbe Früchte bekommen, die ganz anders aussehen als Birnen. Jemand hat sich einen Spaß erlaubt und zwei Äste mit unreifen Kaki-Früchten in den Baum gehängt.
Mäser nimmt die falschen Früchte einerseits mit Humor, ist aber andererseits auch sauer und hat "einen Hals", wie er sagt: "Was soll der Schwachsinn?", fragt er. "Für mich ist ärgerlich, dass ein pomologisch unbedarfter Voll-Amateur die sachliche obstkundliche Aufklärung der Öffentlichkeit konterkariert", so der Streuobstwiesenkenner.
Mäser will niemand an den Pranger stellen, hat aber den "allseits bekannten und gewählten Großlandwirt, der mit einem seiner vier Traktoren zu seiner einzigartigen Bürgersprechstunde zum Café Roma fährt", im Verdacht. Dieser sei bei seiner "Tat" gesehen worden. Die meisten der unreifen Kaki-Früchte hat Mäser nach der "Ernte" übrigens verschenkt. Zum Schnapsbrennen eignen sie sich nicht ...