Zahlreiche Besucher strömten bis gestern Abend nach Gauangelloch und waren begeistert vom großen Angebot. Foto: Geschwill
Leimen-Gauangelloch. (sg) Der Herbst zeigte sich gestern von seiner schönsten Seite: blauer Himmel, 20 Grad und Sonnenschein. Besser hätten die Bedingungen für den Naturparkmarkt im Dorfzentrum von Gauangelloch gar nicht sein können. Das Bilderbuchwetter und die herbstlichen Produkte und Genüsse an den Ständen der regionalen Erzeuger lockten bis zum Abend zahlreiche Besucher in den Leimener Stadtteil. Von Apfelsaft bis Ziegenkäse gab es alles. 45 Aussteller nahmen am Markt teil, der nach dem Jahr 2016 zum zweiten Mal im Bergdorf stattfand. Der Naturpark Neckartal-Odenwald und die Stadt Leimen hatten eingeladen.
"Der Markt ist deutlich größer als der letzte vor drei Jahren", betonte Manuela König. Sie hatte mit Leimens Wirtschaftsförderer Frank Timmers für den Naturpark federführend die Organisation übernommen. Sie achtet bei den Ausstellern sehr genau darauf, dass nur Waren verkauft werden, die aus dem Naturpark Neckartal-Odenwald stammen, um dem Motto der Naturparkmärkte "Regional einkaufen - Natur schützen" gerecht zu werden.
Der Rathausplatz und der angrenzende Parkplatz reichten für die Stände längst nicht aus. Und so wurde ein größeres Teilstück der Hauptstraße herangezogen. Schon am Vormittag herrschte an den Ständen ein munteres Treiben. "Alles leuchtet in herbstlichen Farben und überall duftet es so gut", schwärmte auch Melanie Greiner von der Stadtverwaltung. Ein Ehepaar aus Heidelberg war zum ersten Mal bei einem Naturparkmarkt und ganz angetan: "Dieses Ambiente hier ist wunderschön und die Vielfalt der Stände wirklich ganz toll."
Überall konnte man etwas probieren und mit den Produzenten ins Gespräch kommen, wie beispielsweise mit den Verkäuferinnen der Bioland-Bäckerei Fritze-Beck aus Seckach. Sie hatten 15 Brotsorten im Angebot. "Das Besondere bei uns ist, dass wir für unser Brot das Getreide stets frisch mahlen und gerne auf alte Getreidesorten zurückgreifen", konnte man erfahren. Bestes Beispiel war ein Brot mit dem passenden Namen "Ewald", das aus Emmerkorn, Waldstaudenroggen und Dinkel besteht. Ums Eck hatte die Bäckerei Brehm aus Birkenau ihren Stand. Sie setzt unter anderem auf Traubenkernmehl bei der Brotherstellung.
Eine prächtige Auswahl an Obst, Gemüse und Salatpflanzen gab es bei "Michaels Garten" aus Aglasterhausen. Der zertifizierte Demeter-Betrieb von Michael und Henrike Schütt hat sich auf Asia-Salatpflanzen spezialisiert, die mit ihren pikanten Aromen und bunten Blättern jeden Salat aufpeppen. Sie können im Beet oder auf dem Balkon gezogen werden und werden bei Bedarf einfach mit der Schere geerntet. Einige Sorten sind sogar kälteunempfindlich.
Bei Imker Markus Himmelmann aus Gauangelloch konnte man sieben Honigsorten und auch Honigschnaps probieren. Bienenwachskerzen gehörten auch zu seinem Angebot. Auch Seifen und Handcremes, Kreatives aus Holz, Schönes und Nützliches aus Keramik, florale Kunstwerke und Produkte aus Alpakawolle wurden angeboten.
Die Heidelberger Jägervereinigung zeigte unter dem Motto "Lernort Natur", welche Tiere im Wald heimisch sind. Naturpädagogin und Jägerin Daniela Schwarz berichtete, dass der Feldhamster durch die intensive Landwirtschaft bedroht ist. "Ihm steht zu wenig Fläche zur Verfügung, um sich zu ernähren und fortzupflanzen", erklärte sie.
Für Kinder gab es an Ständen Mitmachangebote. Bei einem Apfel-Quiz konnten sie ihr Wissen testen oder bei Floristin Sonja Ruhland aus Kiefernzapfen, Kräutern und Heu Duftherzen basteln. "Es ist ein Markt für die ganze Familie: Hier kann man nicht nur einkaufen, sondern auch die Produkte mit Spaß erleben", freute sich Manuela König.