Um die Verkaufsflächen zu vergrößern, wird der Aldi neu- und der Lidl ausgebaut. Fotos: Alex
Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Unmittelbar an der Bundesstraße B45 strategisch günstig gelegen befinden sich die Discounter Aldi und Lidl auf der Gemarkung Meckesheim. Seit mehreren Jahren schon planen die beiden Märkte sich in ihrer Fläche zu erweitern, nun wird das Vorhaben nach langem Hin und Her konkret. In seiner jüngsten Sitzung hatte der Gemeinderat deshalb über einen Antrag der Firmen Aldi und Lidl zur Änderung des Bebauungsplans "Vorderer Brühl" zu entscheiden. Während der Lidl-Markt sein Bestandsgebäude erweitern möchte, plant Aldi einen kompletten Neubau. Am Ende soll die Verkaufsfläche der beiden Märkte jeweils 1200 Quadratmeter betragen. Und damit zwischen 200 und 300 Quadratmeter mehr als bisher.
Zur Erinnerung: Die Aldi GmbH & Co. KG hatte bereits im April 2014 einen Bauantrag auf Expansion ihrer Filiale in Meckesheim gestellt. Der Bauausschuss hatte damals seine Zustimmung versagt, da die geplante Größe nicht mit den Vorgaben der Baunutzungsverordnung in Einklang zu bringen waren. Das Landratsamt bestätigte den Beschluss der Gemeinde, worauf Aldi Widerspruch beim Regierungspräsidium in Karlsruhe einlegte. Dieses wies den Widerspruch ab, was die Discounter dazu veranlasste, den Standort mittelfristig in Frage zu stellen.
Damit lag der Ball wiederum im Feld des Gemeinderates, der sich einen Verbleib wünschte. Im Oktober 2015 betonte man, eine Vergrößerung der Märkte sei realisierbar, wenn dafür ein planungs- und baurechtlicher Weg gefunden wird. Dies scheint nun der Fall zu sein. Aldi und Lidl haben sich dazu bereit erklärt, die Kosten zur Neufassung des Bebauungsplans sowie der Raumordnung inklusive der damit verbundenen Gutachten vollständig zu tragen. Auch ein gegebenenfalls erforderliches kommunales Einzelhandelskonzept wäre durch diese Zusage zur Kostenübernahme abgedeckt, wie Hauptamtsleiter Uwe Schwarz bemerkte.
Seitens der Verwaltung werde angeregt, den in die Jahre gekommenen Bebauungsplan "Vorderer Brühl" komplett neu zu fassen. "Nach jahrelangem Tauziehen haben wir jetzt die Gelegenheit, den Knopf dran zu machen", freute sich Bürgermeister Maik Brandt. Und Steffen Nahler (M2) fügte hinzu: "Aldi und Lidl sind uns ganz, ganz wichtig." Die beiden Märkte würden aufgrund ihrer günstigen Lage über ein "unheimliches Einzugsgebiet" verfügen. Gunter Dörzbach (CDU) vertrat zudem die Meinung, dass er durch die Erweiterung der beiden Discounter keine Konkurrenz zum Einzelhandel sehe. "Es erleichtert uns die Entscheidung", so Jürgen Köttig (MuM), dass die beiden Firmen die finanzielle Last tragen."
Hans-Jürgen Moos (SPD) – 2014 bekanntlich selbst noch als Bürgermeister im Amt – zog das Fazit "Am Ende wird alles gut". Lediglich der Plan von Aldi, den Markt komplett neu zu bauen, rief bei ihm Fragen auf. Letztere beantworte Nils Reithmann, Leiter Filialentwicklung bei der zuständigen Aldi-Süd-Gesellschaft in Ketsch. Seine Stellungnahme aus den Reihen der Zuhörer ließ der Gemeinderat gerne zu. Reithmanns Worten zufolge soll der Aldi-Markt der Zukunft "modern, energetisch und energiesparsam" sein. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sei ein kompletter Neubau hierfür besser geeignet. Der derzeitige Markt war im Jahr 1995 komplett neu errichtet worden, nachdem die ursprüngliche Filiale nach einem Hochwasser hatte abgerissen werden müssen.
Der Gemeinderat votierte einstimmig für die Erweiterungspläne der Discounter.