Neues Rathaus hinterlässt drei Jahre lang Spuren im Haushalt
Gemeinderat beschloss den Etat für das laufende Jahr - Die verschiedenen Vorhaben sind nicht ohne neue Kredite möglich
Lobbach. (agdo) In Lobbach geht es voran, das zeigt ein Blick auf den Haushaltsplan 2019. Doch der Neubau des Rathauses und die Sanierung der Kindergärten und des Feuerwehrhauses - all das hat seinen Preis: Der Sparstrumpf schrumpft und der Schuldenberg wächst. Und trotzdem: Aktuell geht die Verwaltung davon aus, dass der Schuldenstand bis Ende 2022 geringer sein wird als zunächst vermutet.
Der Gemeinderat verabschiedete das Zahlenwerk in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Wolfgang Kuhnle (CDU) und Ludwig Christ (SPD) dankten der Kämmerei und der Verwaltung für die gute Arbeit. Zum ersten Mal war der Haushalt nach dem neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen erstellt wordem. Dies sei eingeführt worden, um bessere Transparenz für Gemeinderat und Bürger zu schaffen, sagte Bürgermeister Edgar Knecht.
Hauptamtsleiter Bernhard Münch stellte den Etat vor: Die Gemeinde rechnet demnach mit Einnahmen in Höhe von rund 5,4 Millionen und mit Aufwendungen von rund 5,2 Millionen Euro. Das ergibt ein Plus von 130.700 Euro. Geplant ist eine Kreditaufnahme in Höhe von rund einer halben Millionen Euro. Damit beträgt der Schuldenstand Ende des Jahres rund 1,1 Millionen Euro. Das entspricht bei 2359 Einwohnern eine Pro-Kopf Verschuldung von 469 Euro.
Um die geplanten Investitionen zu stemmen, sollen in den nächsten Jahren weitere Kredite aufgenommen werden. 2020 geht man von einem neuen Darlehen über 600.000 Euro und im Jahr drauf von 200.000 Euro aus. Die Verschuldung würde dann Ende 2022 bei rund 1,7 Millionen Euro liegen. Bei gleichbleibender Einwohnerzahl ergäbe das eine Pro-Kopf-Verschuldung von 712 Euro.
In diesem Jahr ist der Rathausneubau die größte Investition: Rund 800.000 Euro sind hierfür eingestellt. 2020 stehen dafür weitere 1,5 Millionen Euro bereit und 2021 sind nochmals 350.000 Euro vorgesehen. Sollte alles nach Plan verlaufen, startet der Neubau im Oktober/November, sagte Bernhard Münch.
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Rund 620.000 Euro gehen für den Grunderwerb für das Neubaugebiet "Lobenfelder Wegs II" drauf, weitere 150.000 Euro für den Kanalbau dort und weitere Beträge für die Erschließung. Im Gegenzug erhofft man sich natürlich ordentliche Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen.
Apropos Einnahmen: Die Gemeinde rechnet mit rund 2,7 Millionen Euro aus Steuern oder ähnlichen Abgaben, rund 1,4 Millionen machen Umlagen aus Zuweisungen und Zuwendungen aus. Rund 700.000 Euro sollen Entgelte für öffentliche Leistungen oder Einrichtungen in das Gemeindesäckel schwemmen und mit rund 140.000 Euro rechnet man durch aufgelöste Investitionszuwendungen- und -beiträge.
Auf der Ausgabenseite stehen Personalaufwendungen in Höhe von rund einer Million Euro; der gleiche Betrag ist für Sach- und Dienstleistungen eingestellt. Rund 2,5 Millionen machen Transferaufwendungen aus und rund 400.000 Euro Abschreibungen.
Bernhard Münch warf zudem einen Blick auf die kommenden Jahre, in denen die Kindergärten, die beiden Veranstaltungs- und Sporthallen sowie beide Feuerwehrhäuser saniert werden sollen. Die Feuerwehr soll laut Feuerwehrbedarfsplan 2021 einen neuen Mannschaftstransportwagen bekommen und der Funkbetrieb soll auf Digitaltechnik umgestellt werden.