Die am Restaurant Talblick stationierte Webcam der Gemeinde Wilhelmsfeld zeigte am Sonntag die weiße Pracht. Foto: Heimat- und Verkehrsverein
Von Nicolas Lewe
Heiligkreuzsteinach/Wilhelmsfeld. Zahlreiche Wanderlustige und Schlittenfans haben am Sonntag rund ums Steinachtal für volle, teils überfüllte Parkplätze gesorgt. Die durch den Schneefall vor allem in den höher gelegenen Gebieten der Region hervorgerufene weiße Pracht lockte trotz des Corona-Lockdowns viele Menschen aus dem Haus. Als "wunderschön" bezeichnete Heiligkreuzsteinachs Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl den vormittäglichen Anblick des Waldes, der nach ihren Worten aussah "wie gezuckert". Unglaublich viele Leute seien draußen unterwegs gewesen. Und das auch noch am Nachmittag, als sich die weiße Pracht nach und nach in ein "Grau in Grau mit Regen" verwandelt habe.
Zwischendurch schneite es aber auch immer wieder richtig, was Pfahl darauf hoffen ließ, dass es "vielleicht in diesem Winter noch den einen oder anderen Schneetag gibt". Besonders jetzt in der Ferienzeit, die durch den Lockdown noch einmal länger ausfällt als gewohnt, würde sie dies den Schulkindern wünschen. Für Verkehr und Winterdienst sei hingegen ausbleibender Schneefall besser.
In Wilhelmsfeld hatte der motorisierte Verkehr am Sonntag vor allem die Parkplätze am Langen Kirschbaum, am Hirschwald und beim Teltschikturm im Visier. "Die Leute wollen raus", zeigte Reiner Hertel, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, hierfür auf Nachfrage ein Stück weit Verständnis. Auf der Homepage des Vereins sind Bilder einer beim Restaurant Talblick stationierten Webcam zu sehen. Loipenwart Erich Oelschläger betonte jedoch, dass der jüngste Schneefall nicht einmal annähernd ausgereicht habe, um eine Öffnung der Loipen für Skilangläufer in Erwägung zu ziehen. Um diese richtig zu spuren, seien die etwa zwei Zentimeter Neuschnee vom Sonntagmorgen schlicht zu wenig gewesen. Zudem müsse noch geklärt werden, ob eine Loipen-Öffnung in Zeiten von Corona wegen der unkontrollierbaren Zugänge überhaupt unter Einhaltung der Abstandsregeln möglich ist.
Letzteres beschäftigte die Wilhelmsfelder am Sonntag auch im sozialen Netzwerk Facebook. Hier entbrannte eine Diskussion zwischen denen, die Verständnis für die Schlittenfahrer äußerten, und denen, welche die "Völkerwanderung" eher skeptisch sahen.