Hier soll bald ein Penny stehen: Am Gaiberger Ortseingang tut sich was. Die Bäume sind bereits gefällt, nun ebnen Bagger das Areal für das geplante Gewerbegebiet. Foto: Moll
Von Christoph Moll
Gaiberg. Aufmerksamen Autofahrern ist es nicht entgangen: Am Gaiberger Ortseingang vom Manfred-Lautenschläger-Kreisel kommend tut sich etwas. Neben der Landesstraße L 600 rollen die Bagger auf dem als "Mäuerlesäcker/Fritzenäcker" bekannten Areal, wurden Bäume und Erde bewegt. Nein, hier laufen nicht die ersten Arbeiten für das umstrittene Neubaugebiet. Darüber wird erst in der heutigen Sitzung des Gemeinderates ab 19 Uhr im Bürgerforum Altes Schulhaus entschieden. Das Neubaugebiet soll auf den Streuobstwiesen am Ortseingang von Heidelberg kommend - bekannt als "Wüstes Stück/Oberer Kittel" - entstehen. Die nun begonnenen Arbeiten dienen dem kleinen Gewerbegebiet, in dem der Penny-Markt entstehen soll.
"Die Arbeiten haben ihre Richtigkeit", bestätigt Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel. Die Gemeinde hat den Erschließungsträger "Gesellschaft für kommunale Baulanderschließung" (GKB) beauftragt und sei von diesem informiert worden. Wichtig sei, dass die Bäume noch vor dem 1. März gefällt werden. Dann ist dies verboten, weil dann die Vegetationsperiode beginnt. Im nächsten Schritt würden im April oder Mai die Arbeiten für die Erschließung - also den Straßenbau samt Verlegung des Abwasserkanals - ausgeschrieben. Diese sollen im Sommer beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen sein.
"Es werden insgesamt vier Grundstücke auf einer Fläche von 1,5 Hektar erschlossen", erklärt Müller-Vogel. Auf einem davon entsteht der Penny-Markt, der im Frühjahr 2020 eröffnen soll. Für die anderen drei Grundstücke gibt es noch keine Interessenten. Diese könnten aber auch zusammengelegt werden, wenn ein Betrieb mehr Fläche brauche. "Wir glauben, dass sich auf jeden Fall Handwerksbetriebe ansiedeln lassen", so die Rathauschefin. Wegen der nicht ganz optimalen Verkehrsanbindung seien Betriebe, die auf häufige Anlieferungen mit Lastwagen angewiesen sind, eher problematisch.
Ein Teil der Fläche geht an die katholische Kirchengemeinde, die einen Parkplatz anlegen will. Das Areal grenzt direkt an die Kirche. Die Anbindung an die Landesstraße erfolgt über eine neue Einfahrt zwischen dem Ortsausgang und dem Manfred-Lautenschläger-Kreisel - in etwa dort, wo nun ein Feldweg einmündet. Der Penny-Markt soll an der Straße entstehen. Die Grundstücke waren zuvor in privater Hand oder gehörten der Kirche, die Gemeinde war kein Eigentümer.
Petra Müller-Vogel berichtet, dass es keine Proteste gegen die Fällung der Bäume gab. "Es ist ein kleines Gebiet, das für die Entwicklung der Gemeinde wichtig ist", betont die Bürgermeisterin. "Die meisten wussten Bescheid, dass es jetzt losgeht." Wie es wohl beim Neubaugebiet sein wird? Klar ist: Wenn der Satzungsbeschluss heute gefällt wird, fallen dort so schnell noch keine Bäume. Dies wäre erst wieder im Spätjahr erlaubt.