Sabine Tink und ihr Nachbar Olaf Christiansen haben eine Geocaching-Tour erarbeitet, die per GPS zu verschiedenen Stationen und Sehenswürdigkeiten der Stadt führt. Fotos: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Abwechslung in den durch Corona stark eingeschränkten Alltag bringen Sabine Tink und Olaf Christiansen mit ihrer Geocaching-Tour durch die Stadt. Bei dieser modernen Form der Schnitzeljagd wird der Teilnehmer mit Hilfe des Navigationssystems GPS und Koordinaten zu verschiedenen Stationen sowie Verstecken – im englischen "Caches" – geleitet. Geeignet ist die Tour für Kinder ab zehn Jahren, Familien oder Einzelpersonen. Jeder kann losziehen, wann immer er Lust und Zeit hat.
Spaß, Spannung und viele Informationen zur Stadt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind auf dem rund eineinhalbstündigen Rundgang durch den Stadtkern garantiert. Auf die Idee, in Eppelheim eine elektronische Schnitzeljagd anzubieten, kam Familie Tink zusammen mit Familien aus ihrer Nachbarschaft. "Wir unternehmen in unserer Freizeit schon seit vielen Jahren zusammen Geocaching-Touren. Dabei haben wir gemerkt, dass es bei uns in der näheren Umgebung nur wenige Angebote gibt", meint Sabine Tink. Sie habe zum Jubiläum "1250 Jahre Eppelheim" einen Beitrag leisten wollen. Im vergangenen Sommer sei sie tätig geworden und habe zusammen mit ihren Nachbarn Ideen gesammelt, wie eine Geocaching-Tour vor Ort aussehen könnte.
Um das Angebot nutzen zu können, braucht es ein Smartphone oder einen Tablet-PC.Wichtig war den Entwicklern der Eppelheimer Schnitzeljagd, dass die Tour unter freiem Himmel nicht zu lange dauert, die aufzufindenden Stationen gut zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar und die Wege auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geeignet sind.
Zu den einzelnen Stationen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten, die man ansteuert, gibt es zudem interessante Infos. Für die haben Sabine Tink und ihr Nachbar Olaf Christiansen gesorgt. "Uns war wichtig, dass die Verstecksucher etwas über Eppelheim erfahren, sich Wissen aneignen und Neues entdecken", erklären die Beiden. "Als Geocacher läuft man viel aufmerksamer durch die Stadt und achtet vermehrt auf die kleinen Details, die man sonst im Alltag nicht sieht", weiß Tink.
Geocaching gehört seit vielen Jahren zu den Hobbys der 49-jährigen Beamtin, die seit 1998 in Eppelheim wohnt und zusammen mit ihrem Mann Murat zwei Teenie-Töchter hat. Tink hat sich federführend um die Entwicklung der Geocaching-Tour gekümmert. Ihr Nachbar Olaf Christiansen, 56 Jahre alt, von Beruf Bankkaufmann und im Ehrenamt Kirchengemeinderat, hat die Informationen zu den verschiedenen Stationen in Büchern zur Eppelheimer Geschichte und auf der Internetseite der Stadt und den Kirchengemeinden recherchiert. Er wohnt mit seiner Familie schon seit 1992 in Eppelheim. Die Texte zu den verschiedenen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, die bei der Geocaching-Tour angesteuert werden, haben dann beide zusammengestellt. "Dieser Part hat am längsten gedauert", erinnert sich Christiansen.
Mehr als ein Dutzend Stationen sind bei der Schnitzeljagd anzusteuern. An jedem Ort ist eine Aufgabe zu lösen. "Beim Brunnen bei der Feuerwehr müssen alle Frösche, die rund um den Brunnen sitzen, gezählt werden", nennt Olaf Christiansen ein Beispiel für eine Aufgabe. Als Lösung wird an jeder Station eine Zahl notiert, die am Ende der Schnitzeljagd in eine Formel eingegeben werden muss. Wurden alle Aufgaben richtig gelöst, dann erhält man als Ergebnis die Koordinaten, die einem die Lage des Verstecks und des Logbuchs verraten, in das sich jeder Geocacher nach erfolgreicher Jagd eintragen kann.
Wer sich in Eppelheim auf Schnitzeljagd per GPS begeben möchte, benötigt dazu entweder ein mobiles GPS-Gerät, ein Smartphone oder einen Tablet-PC. Im ersten Schritt muss man sich entweder im Netz unter www.geocaching.com oder über die Geocaching-App, die man sich auf sein Endgerät lädt, registrieren und anmelden. Im zweiten Schritt kann man entweder "Eppelheim" als Zielort oder direkt die Nummer GC94NH9 der Geocaching-Tour eingeben - und schon kann es losgehen. Über die App erhält man Beschreibung, Wegpunkte und Aufgaben, die gelöst werden müssen, um am Ende der Tour das Versteck zu finden.