Umweltbeauftragter Benedikt Seelbach mit einer Handy-Sammelbox im Rathaus. Foto: sg
Eppelheim. (sg) Da sind sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Umweltbeauftragter Benedikt Seelbach einig: "Gebrauchte Mobiltelefone haben im Hausmüll nichts zu suchen und sind selbst für den Elektroschrott viel zu schade." Denn Handys und Smartphones enthalten eine Menge Materialien, die man recyceln kann, um der Rohstoffknappheit und den oft menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen beim Abbau der seltenen Erden entgegenzuwirken.
Daher nimmt die Stadt auf Anregung des Umweltbeauftragten an der "Handy-Aktion" teil, einer Initiative der "Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg" in Kooperation mit sozialen und kirchlichen Organisationen und der Telekom. Die Sammelboxen werden kostenlos zur Verfügung gestellt. In Eppelheim gibt es jetzt zwei Handy-Sammelstellen: Eine Handy-Box steht an der Rathauspforte, die andere findet man in der Stadtbibliothek.
Abgabe an der Rathauspforte
Zu den jeweiligen Öffnungszeiten kann man seine Altgeräte dort abgeben, damit sie einem geordneten Recycling zugeführt werden können. Die Altgeräte werden an die Telekom geschickt, dort werden im Sammelcenter alle Daten gelöscht und eine mögliche Wiederverwendung des Gerätes überprüft. Falls diese nicht möglich ist, werden die Materialien recycelt und zurück in den Kreislauf gegeben.
In Deutschland schlummern geschätzt mehr als 120 Millionen Althandys in Schubladen – und mit ihnen mehr als 1000 Tonnen Kupfer, 500 Tonnen Kobalt, 18 Tonnen Silber, drei Tonnen Gold und eine Tonne Palladium. Auch die Nutzungsdauer von Smartphones werde immer kürzer, verdeutlicht Seelbach. Oft betrage sie nur noch sechs Monate oder ein Jahr. "Das ist ziemlich erschreckend", meint er. Daher sei es wichtig, auf die Arbeitsbedingungen beim Ressourcenabbau und die daraus folgenden Umweltprobleme hinzuweisen. "Wer sein Handy zurückgibt, tut etwas Gutes und schont Ressourcen und Umwelt", erklärt der der Umweltbeauftragte.
Die Stadt verdient bei der "Handy-Aktion" kein Geld. Der Erlös geht an Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Afrika. Die Sammelboxen sind nur für Handys und Smartphones gedacht, nicht für deren Ladekabel. Diese müssen weiterhin dem Elektroschrott zugeführt werden.