Rathaus Bammental. Foto: Reinhard Lask
Bammental. (bmi) Die Rückschlüsse auf die Entwicklung in der eigenen Gemeinde: Das war es, was die Gemeinderäte bei der vergangenen Sitzung ihres Gremiums vor allem diskutieren wollten, als es um das Einzelhandelsgutachten für den Gemeindeverwaltungsverband Neckargemünd (GVV) ging. Vergeblich versuchte Bürgermeister Holger Karl immer wieder, den Fokus auf den GVV als Ganzes zu legen.
"Was können wir in der Hauptstraße tun, um dem Trend entgegenzuwirken?", nahm Sara Murswieck (Grüne) den Ball auf. Sie fragte zudem, ob man Maßnahmen zur Entwicklung der Neckargemünder Altstadt wie etwa einen verkehrsberuhigten Bereich als Vorbild übernehmen könnte. Die Situation sei nicht vergleichbar, antwortete Mühlbacher. Neckargemünd lebe vom Tagestourismus, der den dortigen Betrieben ganz andere Chancen gebe.
Franz Buscholl (Pro Bammental) wollte ebenso die kleinen Geschäfte stützen, nahm Neckargemünd aber als negatives statt als positives Beispiel. Dort werden Supermärkte in Randzonen verlagert. "Geht diese Entwicklung weiter, werden die Ortskerne veröden", warnte er. "Wir werden nur dann bestehen, wenn wir den Facheinzelhandel mit ins Visier nehmen und stärken", pflichtete ihm Anette Rehfuss (Grüne) bei. Wie Buscholl und Murswieck kritisierte sie das Einzelhandelsgutachten, das sich vor allem auf die großen Vollsortimenter konzentriere. Leute von außerhalb könnten nicht allein durch große Supermärkte, sondern durch ein breiteres Angebot nach Bammental gelockt werden.
Auch Rainer Stetzelberger (CDU/BV) konzentrierte sich auf den Facheinzelhandel, bei dem laut Gutachten das Angebot in Bammental sogar über dem Bedarf liege. Der Bereich sei "eigentlich genau das, was uns einigermaßen stark macht". Verschiedene Läden seien aber schon gestorben, nun müsse man aufpassen, dass hier nicht noch mehr Flächen gehen. "Wenn wir hier noch konfrontiert werden, dann gut’ Nacht Bammental."
Eine "für die Grünen untypische Anfrage" hatte Felix Harsdorff: Er erkundigte sich nach der Möglichkeit, mehr Parkplätze für Edeka- und Rewe-Markt im Ortszentrum zu schaffen. "Von 9 bis 16 Uhr findet man dort nie eine Lücke", so Harsdorff. Bürgermeister Holger Karl betonte, dass es nicht mehr Fläche für Stellplätze gebe, die Gemeinde bereits eigene zusätzliche eingerichtet habe und die Zahl insgesamt ausreiche. "Die innerörtlichen Standorte sind genau unsere große Stärke", betonte der Rathauschef. "Sie ersetzen den Tante-Emma-Laden von früher, auch als sozialer Treffpunkt. Deswegen funktioniert unser Ortszentrum.