Das Dossenheimer Hallenbad. Archivfoto: Alex
Dossenheim. (dw) Diese Auftragsvergabe war mit heißer Nadel gestrickt. In öffentlicher Sitzung vergab der Gemeinderat die ersten Aufträge zur Sanierung des Hallenbads per Tischvorlage. Die Mitglieder stimmten dem Beschlussvorschlag "der jeweils günstigste Bieter erhält den Zuschlag" zu, nicht jedoch ohne Kritik zu üben. Einige der eingegangenen Angebote waren bis zur Sitzung nämlich noch nicht geprüft. Die Vergabe sei aber bis Ende der ersten Märzwoche zu erledigen, sonst ginge man fest eingeplanter Fördermittel verlustig, hieß es.
Er habe den Anschluss verpasst, begegnete Thomas Katlun (Grüne) der eingetretenen Situation mit Sarkasmus. Bei einer Investition in Höhe von mehr als drei Millionen Euro sei ein Ablaufplan notwendig. Er dankte Sabine Gatzen vom Fachbereich Verwaltung, Recht, Finanzen, dass sie diesen wichtigen Termin im Blick hatte. Er dankte Hans-Peter Stöhr (CDU), der den Reigen der Kritiker eröffnet und den Wunsch nach einer Sondersitzung geäußert hatte, in der das Thema Hallenbad und alle noch offenen Fragen ohne Zeitdruck en bloc abgearbeitet werden könnten. "Das fängt schon wieder mit Stückwerk an", hatte Stöhr angesichts des ersten Auftragsvolumen von rund 1,8 Millionen Euro gemeint: "Was und wo kommt noch dazu?"
Die Termine seien noch mit den Firmen abzustimmen, vermochte Fachbereichsleiter Jörg Ullrich die eingetretene Situation nicht zufriedenstellend klären. Eine Verzögerung wegen der zeitraubenden Verhandlung in Sachen Saunagebäude wollten die Räte und selbst Bürgermeister Hans Lorenz nicht akzeptieren. "Wir haben immer gesagt, das Hallenbad hat Priorität", wetterte Alexander Willwert (CDU).
Inzwischen scheint ein Terminplan vorzuliegen. Zumindest wurden im Amtsblatt der Baubeginn und damit der Zeitpunkt der Schließung des Hallenbads öffentlich festgelegt. Ab Montag, 9. April, ist das Hallenbad für voraussichtlich neun Monate geschlossen.
Neben der Modernisierung der Heizungsanlage, der Elektroinstallationen, der Lüftung sowie der Zu- und Abwasserleitungen steht eine für die Hallenbadbesucher sichtbare Umgestaltung der Umkleiden, Duschen und Toiletten auf der Agenda. Brandschutz und Barrierefreiheit sollen ebenfalls optimiert werden.