Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa
Dossenheim. (aham) Eine folgenreiche Spritztour haben ein 16- und ein 21-Jähriger in der Nacht auf Freitag unternommen. Nicht nur haben sie nach Polizeiangaben einen Schaden von 10.000 Euro verursacht. Zudem hatten beide 1,4 Promille intus und begingen Fahrerflucht. Je nachdem, wer am Steuer saß, hat das Folgen: Für den 21-Jährigen würde es bedeuten, dass er seinen Führerschein erst einmal los ist. "Und der 16-Jährige hätte mit 18 definitiv noch keinen Führerschein", sagt Polizeisprecher Michael Klump auf RNZ-Nachfrage.
Doch der Reihe nach: Ein Zeuge war am Freitag gegen 1 Uhr aufgeschreckt worden. Als er nachschaute, war auch schnell klar, weshalb: Im Kastanienweg stand ein roter Fiat Punto mit Heidelberger Kennzeichen, am Straßenrand ein Peugeot mit französischem Kennzeichen - beide "ein bisschen kräftiger beschädigt", wie Polizeisprecher Klump sagt. Die Polizei geht davon aus, dass der Fiat den Peugeot im Vorbeifahren streifte.
Doch der Zeuge sah noch mehr: Nach dem Unfall stiegen der Fahrer und drei Männer aus dem Fiat, stiegen dann aber wieder ein und fuhren los. Und zwar direkt in ein gegenüberliegendes Gebüsch. Erst nach mehrmaligem Rangieren fuhr der Wagen in Richtung Schwabenheimer Straße davon.
Nachdem der Zeuge die Polizei alarmiert hatte, fanden die Beamten den Fiat wenig später auf einem Parkplatz nahe des Unfallorts - ohne Insassen. Im Rahmen der Fahndung stieß eine Polizeistreife schließlich im Platanenweg auf zwei dunkel gekleidete Männer im Alter von 16 und 21 Jahren, die der Zeugenbeschreibung entsprachen. Der 16-Jährige, führte zudem den Fahrzeugschlüssel des roten Fiats bei sich.
Die anderen beiden Insassen, die der Zeuge noch gesehen hatte, waren nicht dabei. "Die haben aber mit dem Unfall nichts zu tun, außer, dass sie im Auto saßen", erklärt Polizeisprecher Klump. Wie er weiter berichtet, gehört der Fiat übrigens keinem der vier. "Das Auto gehört einer fünften Person", so Klump. Ob es sich dabei um ein Elternteil handelt, konnte der Polizeisprecher allerdings nicht sagen.
Nach ihrer Festnahme im Platanenweg wurden der 16-Jährige und der 21-Jährige zum Polizeirevier gebracht. Da noch unklar war, wer das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt gefahren hatte, wurde sowohl dem 16-Jährigen als auch dem 21-jährigen Mann eine Blutprobe entnommen. Ein Alkoholtest ergab bei beiden jeweils einen Wert von 1,4 Promille.
Das Polizeirevier Heidelberg-Nord ermittelt nun wegen Straßenverkehrsgefährdung, Unfallflucht und des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Dabei ist vor allem die Frage entscheidend: Wer saß am Steuer? "Das ist noch unklar und das gilt es nun herauszufinden", so Klump. Denn einzig der Fahrer sei verantwortlich.