Sandhausen führt digitale Hundesteuermarken
Bürgermeister hat den Chefknopf - Elektroschock durch Fernauslösung
Sandhausen. (tof) Neu installierte Schilder wurden ignoriert, Appelle verhallten ungehört. Nun platzte dem Sandhäuser Rathauschef Georges Klebbie der Kragen. Er, der nach eigenen Angaben Vierbeiner liebt, aber nicht die Gassigänge, will in den nächsten Wochen eine neue Gattung an Hundesteuermarken einführen.
Was der Bürgermeister als "Clou" dieser neuen Markengeneration bezeichnet: Die Metallanhänger fürs Hundehalsband sind digital aufgerüstet und verfügen über einen Chip. Die dazugehörige Software heißt "DogControl" und wurde in Walldorf entwickelt.
Klebbie zufolge basiert "DogControl" auf der allgegenwärtigen Smartphone-Technologie. Mit ihr lässt sich fast alles überwachen: vom exakten Standort über die Bewegung bis hin zur Geschwindigkeit, vom Herzschlag bis zu bewältigten Stockwerken. "DogControl" kann aber noch mehr. Das System erkennt anhand der Schwerpunktverlagerung, ob ein Vierbeiner ein Bein hebt oder beim Gassigehen mit einer hinteren Hocke zum großen Geschäft ansetzt.
"Hier greift ,DogControl‘", freut sich der Rathauschef händereibend. Denn die Daten werden in Echtzeit zum Ordnungsdienst ins Rathaus übertragen. Am Bildschirm ist jederzeit nicht nur sichtbar, wo sich "Bello" oder "Trixi" aufhalten oder ob gerade eine Hundesperrzone missachtet wird. Signalisiert "DogControl" gar eine große Geschäftemacherei, auch auf Bürgersteigen, könnte das System auch automatisch ein Bußgeld auf den Weg bringen.
Wie Klebbie wissen lässt, hat er die "DogControl"-App bereits auf seinem Handy installiert. Auf diese Weise könne er sich auch unterwegs auf dem Laufenden halten. Das Beste an seiner App sei jedoch der "Chefknopf", wie er es nennt: Sein Drücken stoppt per Fernauslösung die Haufenproduktion via Hundesteuermarke durch Elektroschock.
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Wie an jedem Faschingsdienstag gehört dieser Artikel zu unserem närrischen RNZ-Angebot und auch hier gilt: Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Hajo!