Ein zweiter Zaun entlang der Bäume begrenzt nun den Lebensraum der Eidechsen. Foto: Zantopp
Neckargemünd-Dilsberg. (cm) Eigentlich sollten vorerst keine Arbeiten mehr auf dem Gelände für das neue Feuerwehrhaus stattfinden. So hatte es die Stadt mitgeteilt. Ja, eigentlich. Denn gestern Morgen rückten dann doch Arbeiter auf dem Areal am Alten Hofweg am Ortseingang von Dilsbergerhof kommend sogar mit einem kleinen Bagger an, was die Anwohner in erneute Aufregung versetzte. Bereits unlängst war ein Zaun für die anstehende Umsiedelung der geschützten Zauneidechsen errichtet worden.
Und nun? "Wir haben von den Naturschutzbehörden den Auftrag bekommen, einen weiteren Zaun zu errichten", berichtete Stadtsprecherin Petra Polte auf RNZ-Anfrage. Da der Zaun in den Boden eingegraben werden müsse, sei ein Bagger notwendig. Mit dem Zaun wird das bereits komplett umzäunte Grundstück in zwei Abschnitte aufgeteilt. Im unteren Teil am Alten Hofweg mit den Streuobstbäumen sollen die meisten Eidechsen leben. Hier sollen später einmal der Hof und die Außenanlagen des Feuerwehrhauses entstehen. Im oberen Teil, in dem das Feuerwehrhaus gebaut werden soll, seien bisher keine Eidechsen gesichtet worden, so Polte. Das Gelände werde aber zur Sicherheit noch drei Mal abgegangen. Falls dann eine Eidechse gesichtet wird, werde diese in den unteren Abschnitt umgesetzt. "Die Eidechsen können wohl erst im Frühjahr gefangen und umgesiedelt werden, weil sie sich im Herbst eingraben", sagt Polte und betont: "Es geschieht alles in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden." Im oberen Teil könne dann bereits vor der Umsiedelung gebaut werden.
Die neuerlichen Arbeiten hatten gestern Anwohner aufgeschreckt, die sich mit Einsprüchen und Petitionen gegen das 2,3-Millionen-Euro-Vorhaben wehren. "Die Gespräche vor Ort verliefen mal mehr und mal weniger freundlich", berichtet Polte, die mit Bürgermeister Frank Volk vor Ort war. Die Bauarbeiten sollen im November beginnen, da sonst Zuschüsse von fast 500.000 Euro verfallen.