Für Autos ist die Eisenbahnbrücke kein Problem, aber Laster sind in der Vergangenheit mehrfach an dem Bauwerk stecken geblieben. Foto: Alex
Von Benjamin Miltner
Bammental. Das gab es in der Elsenztalgemeinde schon länger nicht mehr: Die Eisenbahnbrücke in der Bammentaler Hauptstraße ist im abgelaufenen Jahr 2019 von Unfällen komplett verschont geblieben. Seit November 2018 ist kein Laster mehr an der Unterführung mit einer Durchfahrtshöhe von 3,10 Metern zwischen Friedensbrücke und dem Ortskern hängen geblieben. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Bammental wartet immer noch auf das versprochene Höhenwarnsystem.
Das hätte eigentlich Ende Dezember stehen sollen, wird jetzt aber erneut verschoben. Das Landratsamt Rhein-Neckar nennt als neues Ziel Sommer 2020 und Details zur Ausfertigung. Demnach sollen Lkw-Fahrer nun sowohl aus dem Ortskern kommend als auch aus Wiesenbach mit weiteren Schildern, einer digitalen Signalanlage und gelben Blinklichtern vor der verhängnisvollen Bahnbrücke gewarnt werden.

(Ein Kontrollsystem mit noch mehr Schildern, Höhenmessung und Warnblinkern soll dafür sorgen, dass künftig keine Laster mehr an die nur 3,10 Meter hohe Eisenbahnbrücke stoßen.)
Vor dem unfallfreien Jahr 2019 war in den Vorjahren im Durchschnitt etwa alle vier Monate ein Laster an der Bammentaler Brummi-Bremse hängen geblieben. Stets mussten die Hauptstraße als Teil der Landesstraße L600 sowie der Bahnverkehr teils stundenlang gesperrt werden. Die Brücke selbst hat all diese Zusammenstöße bisher ohne größere Schäden überstanden, dennoch fürchteten und fürchten die Bammentaler immer noch, nach einem weiteren Zusammenstoß für längere Zeit vom Bahnverkehr abgeschnitten zu sein.
Daher hatte das Straßenbauamt des Rhein-Neckar-Kreises im Februar 2018 ein Höhenbeschränkungssystem beschlossen, das zusätzlich zu allen bisherigen Schildern Lkw-Fahrer auf den Engpass hinweist und früher warnt. Erst sollte alles im Frühjahr 2019 stehen, dann zum Jahresende – und nun wird die Fertigstellung etwa ein weiteres halbes Jahr mehr in Anspruch nehmen.
Die Gründe für die erneute Verzögerung? "Die Anlage ist sehr komplex und gab es bei uns so noch nirgends", erklärt Silke Hartmann, Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises. Immer wieder sei daran getüftelt worden, was die Anlage erbringen und aus welchen Komponenten sie bestehen soll. "Gerade das Leistungsverzeichnis war sehr kompliziert und hat viel Know-how verlangt", bestätigt auch Gerald Teufel aus dem Straßenbauamt.
Ende Januar wolle man aber endlich die Arbeiten ausschreiben, hofft der Referatsleiter der Verkehrsabteilung. Die Kosten werden die ursprünglich maximal vorgesehenen 50.000 Euro übersteigen. Teufel rechnet mit bis zu 80.000 Euro. Und mit keinen weiteren Verzögerungen, denn der Referatsleiter geht Ende des kommenden Sommers in Ruhestand – spätestens dann muss das Höhenwarnsystem installiert sein.