Die Kita im Familienzentrum wurde nach dem zweiten Wasserschaden erneut renoviert. Foto: Alex
Von Benjamin Miltner
Bammental. "Bäumchen-wechsel-Dich" ist ein beliebtes Bewegungsspiel für Kinder. "Kita-wechsel-Dich" ist das Spiel, das sich in den kommenden Monaten in der Elsenztalgemeinde bei der Kinderbetreuung für unter Dreijährige vollzieht. Rohrbrüche, Verspätungen beim Neubau und Ausweichstandorte bedingen jede Menge Umzüge. Die RNZ gibt einen Überblick.
Die alte Kita
Im Jahr 2014 wurde das Familienzentrum in der Hauptstraße eingeweiht. Das Mehrgenerationenhaus dient seither als sozialer Treffpunkt, aber auch als Unterbringung für vier U3-Gruppen – den ersten in der Elsenztalgemeinde nach der 2011 im Kindergarten "Kleine Helden" eingerichteten Pionier-Gruppe. Die Betreuung der 40 Kinder im Familienzentrum durch den Verein "Kinderreich" lief seither immer reibungslos – bis zu diesem Jahr. Nicht Corona, sondern "Rohrbruch" ist hier das Stichwort. Gleich zweimal binnen acht Monaten stand die Kita unter Wasser, mussten alle Räume, Böden und Decken aufwendig saniert werden. Aktuell steht die zweite Renovierung kurz vor dem Abschluss. Die Trocknungsphase in der oberen Etage sei in den letzten Zügen, berichtete René Richter vom Familienzentrum auf RNZ-Nachfrage. Anfang Oktober können die Umzüge der Kita-Gruppen stattfinden.
Die neue Übergangskita
Und damit zum evangelischen Gemeindehaus. Dort sind aktuell zwei Gruppen aus der Kita des Familienzentrums untergebracht – zum zweiten Mal in diesem Jahr. Aus der Not heraus wurden dort im Januar Trockenwände, sanitäre Anlagen und eben alles weitere Nötige hergerichtet, um aus dem Gemeindesaal eine Kita zu machen. Nach dem ersten Rohrbruch bis April zunächst für 40, seit Juli nun für 20 Kinder. "Die Betreuung im Gemeindehaus funktioniert richtig gut, vor allem für ein Provisorium", berichtet Bauamtsleiter Oliver Busch. Die Kinder haben sich in den Räumlichkeiten und dem Garten wunderbar eingelebt. Für sie geht es dennoch bald wieder zurück ins Familienzentrum, ihr eigentliches "Zuhause". Das evangelische Gemeindehaus bleibt indes wohl bis April 2021 Übergangskita.
René Richter vom Familienzentrum. Foto: AlexDie alte Übergangskita
Womit wir bei der nächsten Übergangskita wären. Denn "Kinderreich" betreut seit Oktober 2017 eine weitere U3-Gruppe im Rathaus. Damals war die Betreuungsnot noch größer, keine andere kurzfristige Lösung erkennbar, also machte die Gemeindeverwaltung Nägel mit Köpfen und das Rathaus zur Kita. Hier, im Familienzentrum und im Gemeindehaus hat die Betreuung durch "Kinderreich" aktuell drei Standorte – zu viele für den Verein. Daher kommt es im Oktober nun zum Dreifach-Umzug: Im Familienzentrum ziehen zwei Gruppen zurück von der unteren in "ihre" obere Etage. Sie machen Platz für die Rückkehrer aus dem evangelischen Gemeindehaus – und dieses wiederum wird nun für die "Rathausgruppe" bis April die neue Übergangslösung. Das reinste "Kita-wechsel-Dich"-Spiel eben.
Die neue Kita
Das soll bald ausgespielt sein. Denn im Sportzentrum wird gerade eine neue Einrichtung in Trägerschaft der SRH Neckargemünd für 30 Kinder unter und 45 Kinder über drei Jahren gebaut. Statt der einst für September geplanten Einweihung feierte die Gemeinde jüngst das Richtfest für die Kita und vergab weitere Gewerke. Im April 2021 soll es aber so weit sein. "Aktuell gibt es aber mehr Betreuungsbedarf als Plätze", berichtete Bürgermeister Karl in öffentlicher Sitzung des Gemeinderats. Und da kommt "Kinderreich" wieder ins Spiel: "Der Verein hat seine Bereitschaft erklärt, eine zusätzliche Betreuung zu übernehmen, bis die neue Kita fertig ist", war Karl glücklich. Der Gemeinderat auch, der für die durch den Verein betreute Zusatzgruppe einstimmig grünes Licht gab. Zusammen mit der "Rathausgruppe" werden die Neulinge bald im evangelischen Gemeindehaus betreut, ehe im Frühjahr der Umzug ins Sportzentrum steigen soll. Dann hoffentlich der letzte ...