Wieder ist ein Laster an der nur 3,10 Meter hohen Bahnbrücke stecken geblieben. Foto: Alex
Bammental. (bmi) Die Bammentaler Brummi-Bremse hat erneut zugeschlagen: Am Donnerstagmorgen ist wieder einmal ein Laster an der Eisenbahnbrücke hängen geblieben. Um kurz vor 8 Uhr bog ein 29-jähriger Fahrer einer Mercedes-Zugmaschine von der Oberdorfstraße nach links in die Hauptstraße - sie ist Teil der L600. Weil das Fahrzeug höher war als die Durchfahrtshöhe von 3,10 Meter, blieb es an der Bahnunterführung stecken.
Der Vorfall löste eine Kettenreaktion aus, die in Bammental schon zur Routine geworden ist - dort bleibt etwa alle vier Monate ein Laster hängen. Jedes Mal wird die Hauptstraße gesperrt, der Verkehr kommt in der engen, aber rege genutzten Durchfahrtsstraße zum Erliegen. Während der Laster aus seiner ausweglosen Lage befreit wird, wird ein Stockwerk höher auch der Bahnverkehr unterbrochen, bis die Schäden an der Brücke überprüft sind.
So auch am Donnerstagmorgen. Gegen 8.30 Uhr waren Laster und Brücke wieder entzweit. Am LKW waren 2500 Euro, an der Brücke nur geringe Schäden entstanden. Der Stau löste sich auf, die S-Bahnen rollten. "Die Bahnstrecke war nur kurz gesperrt, Zugverspätungen und Ausfälle blieben aber aus", berichtete Bahnsprecher Werner Graf auf RNZ-Nachfrage. Kurzum: Trotz Berufsverkehr und Mehrbelastung in der Hauptstraße durch die Baustelle in der Industriestraße hielt sich das Chaos in Grenzen. Zumindest diesmal.
Dennoch ist der Ärger jedes Mal groß, die Gefahr einer längeren Sperrung der Bahnstrecke gegeben. Daher hatte das für die L600 zuständige Landratsamt beim jüngsten Vorfall im Februar - damals war ein Müllwagen der AVR stecken geblieben - ein Höhenbeschränkungssystem mit Radar und Lichtsignal angekündigt. Dieses soll Brummifahrer früher vor dem Hindernis warnen und umleiten. Passiert ist noch nichts. "Das Regierungspräsidium hat erst kürzlich die Mittel freigegeben", sagte Silke Hartmann auf RNZ-Nachfrage. Laut der Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises ist ein Ingenieurbüro mit der Planung für die Warnanlage beauftragt, die im Frühjahr 2019 fertiggestellt sein soll. Wann die Anlage gebaut und aufgestellt wird, ist noch unbekannt.